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Unter dem Motto 3x 100 % regenerativ: Wärme, Strom und Mobilität zeigten die Dorfner Grünen vergangenen Freitag an drei Stationen, wo die Energiewende bereits jetzt wunderbar funktioniert und wie man den Klimaschutz auf kommunaler Ebene weiter voranbringen könne.
Landratskandidat Hans Schreiner sowie die BürgermeisterkandidatInnen der Grünen im Landkreis begleiteten sie: Maria Feckl (Forstern), Florian Geiger (Isen) und Dominik Rutz (Wartenberg).
1. Strom: PV-Freiflächenanlagen
Als erste Station wurde eine PV-Freiflächenanlage in Kirchasch besichtigt. Manfred Groh (GAL, Platz 6) erläuterte, dass diese Anlage von 8 Teilhabern vor 10 Jahren errichtet wurde und Strom für rechnerisch 100 Haushalte erzeugt.
Groh betonte, dass zur Reduktion der CO2-Emissionen die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden müssten und der fehlende Strom sofort durch Gas-Kraftwerke kompensiert werden könne, die derzeit nicht genutzt würden. Diese Kraftwerke emittieren pro produzierte kWh Strom mit 0,5 kg nur halb so viel CO2 wie ein Kohlekraftwerk.
Da Wasserkraft und Bioenergie kaum weiter ausbaubar sind und Windkraft mit Akzeptanzproblemen kämpfe, sei der massive Ausbau der Photovoltaik der richtige Weg. Rechnerisch kann pro Fläche mit einer PV-Anlage 70-mal so viel Energie erzeugt werden wie mit Energiepflanzen. Groh forderte einen verstärkten Ausbau der PV-Freiflächenanlagen, was in Dorfen in einem 110 m-Streifen entlang der Autobahn genehmigungsfähig und eine zentrale Forderung der Grünen sei.
Aufgrund des geräuschlosen Betriebes und der extensiven Bewirtschaftung sind PV-Freiflächenanlagen außerdem ein wahres Paradies für Insekten, Vögel und viele weitere Tiere.
Landratskandidat Hans Schreiner, dessen Gemeinde Bockhorn diese PV-Anlage genehmigt hatte, lobte die Technik, da sie den Boden nicht dauerhaft versiegle.
Maria Feckl, die grüne Bürgermeisterkandidatin in Forsten wünscht sich für ihre Gemeinde eine professionelle Unterstützung bei der Planung solcher Anlagen, z.B. mit einem Klima-Manager, der sowohl die Kommune, als auch Privatleute und Betriebe beraten könne und konkrete Vorschläge unterbreiten solle.
2. Wärme: Effizientes Bauen
Energieeffizientes Bauen wurde von Gerald Forstmaier (GAL Platz 2), dem Umweltreferenten der Stadt Dorfen, anhand seines Privathauses gezeigt. Sein Haus war vor 18 Jahren das erste Plusenergiehaus Bayerns. Plusenergiehaus bedeutet, dass es rechnerisch durch die Einspeisung von Strom durch die PV-Module auf dem Dach mehr Energie produziert als darin durch Heizung, Warmwasserbereitung und Elektrogeräte verbraucht wird. Dies wird u.a. durch eine sehr starke Dämmung (Passivhausstandard) und großen südorientierten Glasflächen erreicht. Notwendig sind zudem Solarthermie, kontrollierte Raumbelüftung mit Wärmerückgewinnung und große Dachflächen mit PV- Modulen.
Er unterstrich, dass die größten Energieverbräuche in Dorfen im Bereich Wärme sind. Über 50% der Energieverbräuche in Dorfen werden für die Wärme aufgebraucht. Forstmaier sagt: „Wenn wir den Klimaschutz erst nehmen dann ist die Wärmewende der entscheidende Bestandteil“. Die Kommunen haben hier besonders viel Möglichkeiten anzusetzen. In den Vorgaben des Bebauungsplanes, innerhalb städtebaulicher Verträge, bei der Förderung von Energieberatern, im konsequenten Ausbau der Nahwärme und nicht zuletzt auch bei ihren eigenen städtischen Immobilien.
3. Mobilität: Elektroautos
Der Physiker Norbert Schertler (GAL, Platz 22) fährt seit 5 Jahren elektrisch. Aufgrund der positiven Erfahrungen hat die Familie auch noch das 2. Auto durch ein Elektroauto ersetzt und bisher keine Einschränkungen erlebt. Im Gegenteil, „E-Auto Fahren ist absolut wirtschaftlich, laut Umweltbundesamt sogar mit dem deutschen Kohlestrommix deutlich umweltfreundlicher als ein Verbrenner und macht obendrein Spaß“, so Schertler.
Auf der Kostenseite schlagen nicht nur die niedrigen Stromkosten pro Kilometer positiv zu Buche. Auch die Wartungskosten fallen wesentlich geringer aus, weil Auspuff, Öl, Keilriemen und auch Bremsen (gebremst wird meist elektrisch) eben nicht gewechselt werden müssen. Noch günstiger werde jeder gefahrene km, wenn man den Strom auf dem eigenen Dach selbst produziere. Bei Verwendung von Solarstrom komme man so auf ca. 2 € Stromkosten pro 100 Kilometer. Gerade Pendler haben also enormes Sparpotential.
Außerdem sei ein E-Auto das perfekte Winterauto. Zwar sei die Reichweite im Winter geringer, aber liegen blieben E-Autos nie, sondern nur die Verbrenner, weil deren Starterbatterien gerne schlapp machen. Und über Nacht an der eigenen Steckdose geladen (Schuko reicht), ist die Batterie morgens immer voll und das E-Auto innen warm.
Ulli Frank-Mayer (GAL, Platz 1) betonte, dass für den Klimaschutz der politische Wille entscheidend sei. Egal ob PV-Anlagen, energieeffizientes Bauen oder E-Mobilität, die Kommune habe großen Einfluss auf den Klimaschutz. Der Ausgang der Kommunalwahl im März sei besonders wichtig um im Klimaschutz in Dorfen weiter in Richtung 3 x 100 % regenerativ gehen zu können.
Titelbild:
v.l.: Landratskandidat Hans Schreiner, Werner Bohnert, Ulli Frank-Mayer (GAL, Platz 1), Susanne Holzner (GAL, Platz 7), Manfred Groh (GAL Platz 6), Florian Geiger (BGM-Kandidat Isen), Maria Feckl (BGM-Kandidatin Forstern), Andreas Forstmaier, Norbert Schertler (GAL Platz 22), Wolfgang Jordan, Dominik Rutz (BGM-Kandidat Wartenberg), Gerald Forstmaier (GAL Platz 2)
Station 1: Manfred Groh, Maria Feckl, Gerald Forstmaier, Hans Schreiner, Dominik Rutz
Station 2: Maria Feckl, Gerald Forstmaier, Hans Schreiner, Florian Geiger, Dominik Rutz
Station 3: Dominik Rutz, Maria Feckl, Norbert Schertler, Hans Schreiner
Für ihr kontinuierlich starkes und langjähriges ehrenamtliche Engagement im ländlichen Raum überreichte der Amtsleiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberbayern (ALE), Rolf Meindl die Staatsmedaille in Bronze an Frau Anna Gfirtner.