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Lebensspuren Franz Xaver Stahls - Sonderausstellung im Museum Franz Xaver Stahl
Familienbild aus dem Nachlass:Mutter Ursula STahl, Franz Xaver Sahl, Vater Franz Stahl und Josef Stahl
Da die bundesweite Aktion in diesem Jahr „Spurensuche. Mut zur Verantwortung!“ zum Titel hat,
„bietet es sich wunderbar an, eine Art Archivausstellung mit schriftlichen und bildlichen Dokumenten zu Franz Xaver Stahls Leben ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen“, so Museumsleiterin Dr. Heike Kronseder.
Gezeigt werden erstmals originale Dokumente, schriftliche Archivunterlagen und Privates aus dem
Nachlass zu markanten Lebensabschnitten des akademischen Tiermalers (1901 bis 1977). In den
Blickpunkt rücken damit auch bisher wenig bekannte Einzelheiten aus dem Leben und der beruflichen Tätigkeit Stahls während der 30er und 40er Jahre.
So stellte der Erdinger Künstler von 1937 bis 1944 bei den Großen Deutschen Kunstausstellungen im Haus der Deutschen Kunst in München jedes Jahr ein oder zwei Gemälde aus, wobei insgesamt etwa 12.550 andere Kunstwerke bei diesen Schauen zu sehen waren. Die historischen Ausstellungskataloge sind wie die mittlerweile erforschte Liste der Käufer und der damals gezahlten Preise Bestandteil der neuen Sonderausstellung im Museum Franz Xaver Stahl.
1941 wurde Franz Xaver Stahl selbst Leiter der Tiermalklasse an der Kunstakademie und 1942 wurde ihm auf Antrag des Akademiepräsidenten der Professorentitel verliehen, „damit Stahl bei seinem vorgerücktem Alter und seinem hohen künstlerischen Rang nicht gegenüber dem Lehrpersonal und den Studierenden beeinträchtigt“ sei. Dem Schreiben vom 2. Januar 1942 folgte die Ernennung mit Urkunde vom 20. Juli 1942. Die „Lebensspuren Franz Xaver Stahls“ beinhalten beide Dokumente ebenso wie Unterlagen aus dem Entnazifizierungsverfahren.
Hier wurde Stahl als Mitläufer eingestuft. Zu sehen sind außerdem die ersten Kinderzeichnungen
(natürlich Tiere) des kleinen Franz, die mittlerweile 100 Jahre alten Skizzenbüchlein, die der junge Stahl jedes Jahr von den Dachauer Großeltern bekam, und zeichnerisch verzierte Feldpostkarten an den Vater während des Ersten Weltkriegs. Auch die kurze Zeit des Erdingers an der Kunstgewerbeschule München ab 1919 und die bereits erwähnte Ausbildung an der Kunstakademie mit der Bewerbungsmappe des damals 22-Jährigen sind Themen der Ausstellung. Sie widmet sich auch Fragen wie: Welche Rolle spielte die Kunstmalerin Johanna Däberitz im Leben Franz Xaver Stahls? Wann war Stahls erste Ausstellung in Erding?
Wo fand er seine Motive für die Tierbilder? An welchen Ausstellungen beteiligte sich Stahl und wer waren die Sammler und Käufer seiner Tiergemälde? In der Ausstellung wird auch seine späte Ehe mit Margarete Schlech beleuchtet. Ihre Rolle als Lebenspartnerin, als seine Kunstkritikerin, als Restauratorin und Bewahrerin des kompletten Nachlasses gilt als sehr bedeutend.
Nach der Eröffnung am Sonntag, 21. Mai (14 bis 17 Uhr), sind die „Lebensspuren Franz Xaver Stahls“ bis Sonntag, 6. August, zu sehen. Sonderführungen finden an den Dienstagen, 23. Mai, 30. Mai und 13. Juni, jeweils um 13 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Zusätzliche Führungstermin
sind der Tagespresse zu entnehmen
Hochzeit 1963 mit Margarete Schlech (links)
Franz Xaver Stahl bei seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Malen, im Graten der Großeltern in Dachau, um 1917
Franz Xaver Stahl als junger Akademieschüler (rechts) um 1922