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01.03.2016 - Wartenberg

Zweiter interkultureller Mitarbeiterabend der Klinik Wartenberg

Als Teil des neuen Integrationsprogramms hat die Klinik Wartenberg am vergangenen Mittwoch bereits zum zweiten Mal einen interkulturellen Mitarbeiterabend veranstaltet. Der Abend wird gemeinsam mit Dr. Clarissa Höschel vom Klinikum Landkreis Erding organisiert, die im Rahmen der Kooperation der beiden Kliniken unter anderem Deutsch- und Kommunikationskurse für ausländische Mitarbeiter in Wartenberg durchführt.

Zu dem interkulturellen Mitarbeiterabend waren alle Teilnehmer der berufsbezogenen Sprachkurse eingeladen, die seit Februar 2015 einmal pro Woche im kleinen Vortragssaal der Klinik stattfinden. Jeder Teilnehmer durfte seinerseits einen deutschen Kollegen mitbringen, um in gemütlicher Runde einen vergnüglichen Abend zu verbringen. Darüber hinaus werden bei diesen Veranstaltungen stets verschiedene Aspekte thematisiert, die das Leben der Kursteilnehmer betreffen und die sie selbst vorstellen. An diesem Abend gehörte dazu der Prozess der beruflichen Anerkennung, der sehr aufwändig ist. Unterstützung erfahren die Betroffenen zwar zum einen in den Deutschkursen der Kliniken Wartenberg und Erding, die gezielt auf den Erwerb fehlender Deutschzertifikate vorbereiten, und zum anderen im Klinikum Landkreis Erding, das in der angeschlossenen Berufsfachschule für Krankenpflege nicht nur Prüfungsvorbereitungskurse, sondern auch die notwendigen Prüfungen organisiert und durchführt. Dennoch ist der Prozess der beruflichen Anerkennung sehr komplex und inzwischen langwierig.

Der interkulturelle Mitarbeiterabend begann mit der Begrüßung durch Dr. Constantin von Stechow, Geschäftsführer der Klinik Wartenberg, bevor Dr. Höschel, Fachlehrkraft für Deutsch und Kommunikation am Klinikum Landkreis Erding und verantwortlich für die laufenden Sprachkurse in der Klinik Wartenberg, den offiziellen Teil der Veranstaltung einläutete. Vorgestellt wurden die anwesenden Deutschgruppen anhand der ausgewählten Themen, was den Anwesenden interessante Einblicke in die persönlichen und beruflichen Herausforderungen der ausländischen Kollegen gab.

Als erstes präsentierte sich die Deutschgruppe „Hauswirtschaft“ mit Berichten über die Auswirkungen, die ein Wegzug ins Ausland für die Familie, und speziell für die Kinder, hat. Jede der Teilnehmerinnen des Deutschkurses hatte einen kleinen Text vorbereitet, der den Anwesenden einen Einblick in die jeweilige Lebensgeschichte gab. Auf der Leinwand waren dazu Fotos der Kinder zu sehen, was den Vorträgen eine zusätzliche persönliche Note verleihen konnte. Die Anteilnahme der Zuhörer zeigte sich in einer kleinen Diskussion, die sich im Anschluss spontan einstellte.

Die zweite Gruppe, „Pflege und Physiotherapie“, bildet mit 15 Teilnehmern nicht nur den größten Sprachkurs, sondern stellt, bezogen auf die Mitarbeiter des Hauses, auch fast 50 % der Klinikbelegschaft. Hier wurde nun der Prozess der beruflichen Anerkennung thematisiert; ein bürokratisches Verfahren, das nicht nur ausländische Pflegekräfte durchlaufen müssen, bevor sie in Deutschland im erlernten Beruf arbeiten dürfen.

Um diesen Prozess deutlich zu machen, erklärte Frau Dr. Höschel den Anwesenden den Ablauf anhand eines Schaubildes: Wer die Anerkennung seines im Ausland erworbenen Berufsabschlusses anstrebt, muss zunächst eine lange Liste von Unterlagen bei der zuständigen Anerkennungsstelle einreichen. Nach eingehender Prüfung aller Unterlagen wird ein Bescheid erlassen, der, und das ist im Falle von Pflegekräften die Regel, zunächst feststellt, dass der bestehende Abschluss nicht ohne zusätzliche, in Deutschland zu absolvierende, Prüfungen anerkannt wird. Auf eine solche Prüfung können sich die Anerkennungswilligen im Rahmen von Vorbereitungskursen fachkundig vorbereiten lassen. Wer es sich zutraut, kann sich den Prüfungsstoff auch, auf Basis der Lerninhalte der bayerischen Krankenpflegeausbildung, im Selbststudium aneignen. Voraussetzung für die Zulassung zu einer solchen Prüfung ist aber in jedem Fall der Nachweis ausreichender Deutschkenntnisse in Form eines anerkannten Deutsch-Zertifikates der Stufe B2. Zusammen mit drei Teilnehmerinnen erläuterte die Integrationsbeauftragte der Klinik Wartenberg, Roza Angelovski, die persönlichen Erfahrungen der Betroffenen während dieses Verfahrens. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass besonders die finanziellen Belastungen – neben Bearbeitungs- und Prüfungsgebühren fallen vor allem hohe Übersetzungskosten an – und die langen Wartezeiten echte Belastungen für die Betroffenen darstellen.

Trotz aller Hürden stellt die umfangreiche medizinische Ausbildung der ausländischen Pflegekräfte eine wertvolle Ressource dar, auf die nicht verzichtet werden kann. Gleichzeitig stehen Angelovski und Höschel vor der Herausforderung, Unterschiede in den nationalen Ausbildungen aufzufangen und in ihre jeweilige Arbeit zu integrieren, um die Zusammenarbeit im Stationsalltag nicht zuletzt auch im Sinne der Patienten so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Gegen Ende der Präsentation entspann sich ein interessanter Erfahrungsaustausch mit den anwesenden Kollegen, von denen der eine oder die andere viele Jahre zuvor ebenfalls aus dem Ausland gekommen ist und deutlich einfachere Zugangsmöglichkeiten zum deutschen Arbeitsmarkt vorgefunden hat.

Als Übergang zum gemütlichen Teil des Abends gab es noch einen kleinen Einblick in die aktuelle Presse, die die Themenwahl des Abends bestätigte: Ein umfassender Bericht über berufliche Anerkennung belegte, was sich längst abgezeichnet hatte: Ärzte und Pflegekräfte sind die beiden Berufsgruppen, in denen am häufigsten die berufliche Anerkennung beantragt wird. Was bei den Anwesenden nach dieser kleinen Präsentation im Bewusstsein geblieben sein dürfte, ist nicht nur ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen, denen sich ausländische Kollegen immer wieder zu stellen haben, sondern auch echte Wertschätzung für die Anstrengung, die das Leben und Arbeiten in und mit einer fremden Sprache bedeutet.
Quelle: Klinikum Landkreis Erding

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