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Der Rehbock hat nur noch die brunftige Rehgeiß im Sinn und folgt ihr durch Wald und Feld und leider auch über die Straßen.
Rehbrunft beginnt früher – Auswirkungen des Klimawandels auf die heimische Tierwelt?
Bedingt durch die warme Witterung beginnt in diesem Jahr in den Jagdrevieren des Landkreises Erding die Fortpflanzungszeit des Rehwildes, die sogenannte „Rehbrunft“ anscheinend früher als üblich. „Vereinzelt beobachten die Jäger des Landkreises schon erstes Brunftgeschehen.
Dass dies schon in den ersten Juliwochen passiert ist deutlich früher als in den letzten Jahren“, so der Wildbiologe und Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Erding, Thomas Schreder. „Ob das mit einer grundsätzlichen Veränderung unseres Wetters und unseres Klimas zusammenhängt, ist noch nicht exakt festzustellen, die Beobachtungen der Jägerschaft und das veränderte Verhalten des Wildes deuten aber darauf hin.“
Der Jäger spricht von der Blattzeit, weil der geschickte und waidgerechte Jäger mit einem Buchenblatt das sehnsüchtige Fiepen der Rehgeiß nachahmt, um den fortpflanzungsbereiten oder „brunftigen“ Rehbock anzulocken. In der heutigen Zeit werden vielfach neue – nicht digitale - Lockinstrumente verwendet, die das Fiepen mit dem Buchenblatt zunehmend ersetzen.
Haben sich Bock und Geiß gefunden, dann beginnt der Brunftreigen mit wilden Jagden durch Wald und Feld. Dabei achten beide Tiere nicht mehr auf ihre Umgebung, insbesondere nicht auf die Gefahren des Straßenverkehrs und rennen blindlings auch über die Straßen. Darum kommt es in dieser Zeit leider immer wieder zu Wildunfällen auf den Straßen des Landkreises.
Der Kreisjagdverband Erding möchte die Erdinger Bevölkerung auf diese wildbiologische Konstellation hinweisen und bittet zum Schutz von Mensch und Tier die Autofahrer und Motorradfahrer darum, besonders in dieser Zeit vorsichtig zu fahren, denn es ist überall, auch abseits von Wäldern, mit Rehwild zu rechnen das die Straßen überquert. Thomas Schreder: „Anders als im restlichen Jahr kann das Wild in der Brunft zu jeder Tages- und Nachtzeit die Straßen queren, daher ist nicht nur in den Dämmerungsstunden erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. In der Regel dauert die Brunft bis Anfang / Mitte August.“
Hat es trotz aller Vorsicht gekracht, dann sollte die nächste Polizeidienststelle verständigt werden. Diese stellt eine Unfallbestätigung für die Versicherung aus und benachrichtigt den zuständigen Jäger, der eventuell verletztes Wild mit seinem ausgebildeten Jagdhund nachsucht oder getötete Wildtiere, auch wenn er keine Verpflichtung dazu hat, im Sinne der Freiwilligkeit von der Straße holt.
Am 17.12.2025 gegen 13.15 Uhr bog eine 18-Jährige aus dem östlichen Lkr. Erding mit ihrem Pkw Ford an der Angermaier Kreuzung nach links in die Buchbacher Straße ab.
Am Mittwochnachmittag gegen 15:45 Uhr fuhr ein 73-jähriger Erdinger mit seinem VW in Berglern die Moosburger Straße von Erding kommend Richtung Moosburg.