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Bäuerinnen und Bauern in Erding und ganz Bayern warnen vor Folgen des geplanten Tierschutzgesetzes.
Die Landwirtschaft in Bayern ist geprägt durch vergleichsweise kleine Bauernhöfe und die Milchviehhaltung. Doch genau diese Bauernhöfe sind in Gefahr: Geht es nach Cem Özdemir soll es künftig generell verboten sein, Tiere angebunden oder anderweitig fixiert zu halten.
Diese Regelung im neuen Tierschutzgesetz würde nach den aktuellen Plänen auch für die Kombinationshaltung gelten, bei der sich Rinder zeitweise in Laufhöfen, Strohboxen, auf Almen, Alpen und Weiden bewegen können. Diese Form der Rinder- und Milchviehhaltung wird selbst im deutschen Lebensmitteleinzelhandel akzeptiert.
Im Landkreis Erding wären rund 200 Milchviehhalter betroffen, in ganz Bayern sind es mehr als 13.000 Bauern. Ein Um- oder Neubau von Ställen innerhalb weniger Jahre ist oft nicht möglich. In den allermeisten Fällen bliebe im Falle eines Verbotes nur die Aufgabe der Milchviehhaltung. Mit der Aktion wurde darauf hingewiesen, dass nicht jede Milchkuh, die noch angebunden ist, automatisch in einen Laufstall wechselt, sondern für viele nur der vorzeitige Weg zum Schlachthof bleibt.
Unter dem Motto „Rettet Berta vor dem Schlachthof und Kleinbauern vor dem Aus!“ haben Ralf Huber, BBV Bezirkspräsident Oberbayern und Kreisbäuerin Irmgard Posch mit Ihrer Aktion an der Erdinger Marktschranne am Samstag, 28.10.2023 auf das geplante Verbot und den drohenden Verlust von bäuerlichen Strukturen und Biodiversität aufmerksam gemacht.
Auch in vielen anderen betroffenen Regionen Bayerns haben Aktionen stattgefunden. „Die Berliner Verbote drohen die Landwirtschaft und die Landschaft für immer zu verändern: Da in Grünlandregionen viele Wiesen nicht mehr genutzt und erhalten werden könnten, würde gemeinsam mit den Bauernhöfen und Kühen auch Artenvielfalt und Kulturlandschaft verschwinden“, kritisiert Ralf Huber.
Der Bayerische Bauernverband wehrt sich deshalb gegen das Verbot von Anbinde- und Kombinationshaltung und sammelt Unterschriften für den Erhalt der Kombinationshaltung mit 120 Tagen Bewegung im Jahr und einen gangbaren und nachhaltigen Weg der Weiterentwicklung mit Perspektiven statt Verboten, Trittstufen statt Stolpersteinen in den Ställen – und gegen den Verlust von bäuerlichen Strukturen und Biodiversität.
Die Besucher der Erdinger Marktschranne zeigten großes Verständnis für die Aktion und beteiligten sich rege an der Unterschriftenaktion. Außerdem konnten sie anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Landfrauen im BBV und auf Initiative des Bayerischen Milchförderungsfonds gleich vor Ort regionale Milch- und Milchprodukte verkosten.
Wer Bauern und deren Milchkühe unterstützen will, kann sich unter www.BayerischerBauernVerband.de/rettet-berta informieren und ebenfalls an der Unterschriftenaktion beteiligen.