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11.11.2021 - Erding

Interview mit Hamit Ataseven und Victoria Reiter

Victoria Reiter (links) und ihr Mann Hamit Ataseven (rechts). Im Hintergrund zu erkennen, ein Bild des verstorbenen Künstlers Rudolf L. Reiter

Am 13. November laden Victoria Reiter und Ihr Mann Hamit Ataseven zu einer Vernissage mit verschiedenen Gemälden und Skulpturen zum Andenken an den verstorbenen Künstler Rudolf L. Reiter ein.


Auch Werke seines Meisterschülers Hamit Ataseven werden gezeigt.

Die Ausstellung ist danach täglich von 10:00 Uhr – 18:00 Uhr geöffnet.

Was ist Kunst für Sie?
Hamit: Kunst ist für mich all das, was mein Schwiegervater entworfen hat. Kunst ist, wenn du Leuten etwas bietest und sie dann begeistert sind. Ich lege meine ganzen Emotionen, meine ganze Seele, meine ganze Kraft in die Bilder hinein und das kommt auch rüber.

Woher nehmen Sie die Inspiration?
Hamit: Mein Schwiegervater ist immer bei mir und in meinem Kopf. Ich fange an und sehe vor mir, wie er gearbeitet hat.

Wie war euer Verhältnis?
Hamit: Unser Verhältnis war sehr gut. Auch jetzt ist er immer präsent und wenn ich male sehe ich ihn und seine Pinselstriche vor mir.

Waren Sie auch vor der Zusammenarbeit an Kunst interessiert?
Hamit: Kunst habe ich immer gemocht. In der Schule war ich beim Zeichnen oder Malen immer der Beste. Als ich zu meinem Schwiegervater kam, waren das ganz andere Welten. Das kann man nicht mit dem Schulunterricht vergleichen.

Haben Sie viel bei ihm lernen können?
Hamit: Ich verbrachte viele Jahre mit meinem Schwiegervater. Skulpturen haben wir immer zusammen kreiert aber beim Malen habe ich nur zugeschaut, wie er gearbeitet und welche Techniken er angewendet hat. Ich konnte sehr vieles von ihm lernen.

Wie war es für Sie, als Ihr Vater gestorben ist?
Victoria: Es war sehr schwierig. Vor allem jetzt in seinem großen Lebenswerk, seinem Atelier zu stehen, ist nicht einfach. Man spürt seine Energie und er ist immer noch sehr präsent. Es war schon schwer und wir wollten früh wieder aufmachen. Er hätte nie gewollt, dass wir schließen, sondern dass wir weitermachen.
Jetzt haben wir das Gebäude in eine Galerie umgewandelt und viel Ausstellungsfläche geschaffen. Nur den Arbeitsraum haben wir erstmal so gelassen, welcher weiterhin besichtigt werden kann.

War es für Sie klar, dass Sie mit dem Malen weiter machen und das Werk weiterführen?
Hamit: Am Anfang war es eigentlich nicht geplant, dass ich mit dem Malen anfange. Durch den Lockdown habe ich plötzlich das Gefühl gehabt, ich muss damit starten. Zu dem Zeitpunkt war mein Lokal wegen Corona geschlossen und somit habe ich einfach losgelegt.
Es war Schicksal. Deswegen auch der Name der Ausstellung „Seelenwanderer“. Mein Schwiegervater hat mir ans Herz gelegt, ich soll anfangen und weitermachen.

Victoria: Ursprünglich war ja geplant, dass wir die Galerie weiterführen. Angefangen hat es dann mit dem Löwen, den mein Mann für meinen Vater gemacht hat und danach hatte er plötzlich das Gefühl, er muss mit dem Malen anfangen. Es sind schöne Sachen entstanden und so hat sich das alles entwickelt.

Würden Sie sagen, er ist ein Vorbild für Sie?
Hamit: Sowieso. Er war mein Vorbild. So einen Künstler gibt es nur einmal.

Was wollen Sie mit der Ausstellung erreichen?
Victoria: Die Ausstellung ist natürlich ein Gedenken. Wir sind jetzt auch schon dabei, dass wir meinen Mann als eigenständigen Künstler pushen und ein bisschen vermarkten. Wir wollen die Gemälde meines Vaters behalten und so können wir die die meisten Werke meines Mannes verkaufen.

Wie viel Arbeit steckt hinter der Ausstellung?
Hamit: Sehr viel Arbeit. Wir haben das komplette Gebäude umgestaltet, Bilder ausgelagert und aufgeräumt. Aber auch beispielsweise der Katalog, den ich selber gestaltet habe, hat viel Aufwand gekostet.
Alleine hätte ich das nicht geschafft. Da habe ich die Unterstützung von Victoria gebraucht.

Ist es geplant, die Kunstwerke von Rudolf L. Reiter zu verkaufen?
Victoria: Es ist eine Verkaufsausstellung und wir wollen viel von meinem Mann zeigen. Von meinem Vater haben wir bisher nicht wirklich etwas verkauft und ich kann mich nur sehr schwer trennen. Hin und wieder, wenn ein Sammler oder die Stadt etwas kaufen will, ist es klar, dass man mal etwas hergibt, es ist aber nicht einfach.

Was ist Ihr persönliches Lieblingswerk Ihres Vaters?
Victoria: Es gibt paar besondere Werke, die ich am liebsten mag. Vor allem das letzte Bild meines Vaters vor seinem Tod, welches im Arbeitszimmer hängt. Aber auch die Gemälde „Dornenkrone“ und „Der Glückspendler“ gehören zu meinen Favoriten. Letzteres befindet sich am Grab meiner Eltern und war die Lieblingsskulptur meiner Mutter.

Ein besonderes Highlight ist die Skulptur Rudolf L. Reiter. Was hat es mit ihr auf sich?
Victoria: Es ist natürlich ein großes Denkmal an meinen Vater und natürlich hofft man auch, dass die Skulptur dann ihr zu Hause im Museum findet, wo schon seine Sammlungen zu sehen sind. Wenn das aber nicht klappen sollte, wird sie natürlich bei uns im Atelier bleiben.
Am Tag der Ausstellung, wird die Skulptur enthüllt und das wird sicher ein besonderer Moment.

Haben Sie einen eigenen Stil entwickelt?
Hamit: Natürlich habe ich einen eigenen Stil entwickelt aber bei allen Bildern, die ich male, kommt der Stil meines Schwiegervaters durch. Es gibt auch ein paar Werke, die sich sehr ähneln.

Gibt es Bilder von Ihnen, die Ihnen selber nicht gefallen?
Hamit: Ich habe sehr viele Bilder gemalt, die mir am Anfang gut gefallen haben. Dann vergleiche ich sie mit anderen Gemälden und schlussendlich gefällt es mir doch nicht mehr.
Locker 20 Bilder habe ich umgestaltet und es hat auch Werke gegeben, die ich sechs oder sieben Mal übermalt habe, bis Sie ganz zum Schluss perfekt aussahen.

Was glauben Sie wäre aus Ihnen geworden, wenn Sie Victoria und somit auch Rudolf nicht kennengelernt hätten?
Hamit: Keine Ahnung. Vielleicht wäre ich Profifußballer geworden oder hätte als Gastronom weitergemacht aber Künstler sicher nicht.
Es war Schicksal, dass wir uns kennengelernt haben.

Wie gehen Sie mit der Corona-Situation um?
Victoria: Gerade jetzt ist es schwierig, aber wir lassen uns nicht entmutigen. Vor allem weil mein Mann so tolle Gemälde entwirft, geht es weiter. Man muss kämpfen!
Bilder als Andenken von Rudolf L. Reiter


Quelle: Redaktion

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