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25.03.2021 - Landkreis Erding

Saatkrähen keine Gefahr für Singvögel!

Quelle: Bund Naturschutz, Kreisgruppe Erding: Saatkrähe in Altenerding

„An der Abnahme unserer Singvögel, die immer mehr Menschen bedauern, trägt die Saatkrähe keine Schuld“, erläutert der Vogelexperte des BUND Naturschutz Sascha Alexander. Das Verschwinden unserer Singvögel ist vielmehr auf den Rückgang der Insektennahrung und auf massive Veränderungen ihres Lebensraumes zurückzuführen. Auch das Grün in der Stadt wird zusehends sauberer und naturärmer, Bäume werden gefällt, Unterholz und Hecken müssen weichen, Rasen ersetzen natürliche Wiesen.

Massiv verändert haben sich auch viele Gärten. Übermäßige Ordnung, nicht-heimische Pflanzen wie Thujen, Kirschlorbeer, Forsythien und dergleichen, Pflanzenschutzmittel und Düngung sowie großflächige Glasscheiben (Vogelschlag!) machen den Lebensraum der Singvögel nahrungsarm und gefährlich. Natürliche Feinde wie Eichhörnchen, Marder oder andere Vögel verkraften sie. Hinzu kommt, dass alljährlich Jungvögel millionenfach von Hauskatzen getötet werden.

Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Saatkrähe durch Verfolgung im Bestand bedroht und fehlt bis heute in weiten Teilen Bayerns. Erst durch ihren Umzug in die Siedlungsräume konnte sie sich wieder vermehren, aber auch dort ist das Ende der Entwicklung erreicht, wenn keine passenden Nist- und Ruheplätze mehr vorhanden sind. So gehen Ornithologen davon aus, dass die Bestände in den kommenden Jahren nur in den kleinen Kolonien weiter wachsen. Vertreibt man die geschützten Tiere oder zerschlägt ihre Kolonien, so entstehen in der Folge mehr kleine Kolonien, wie das Beispiel in Dorfen zeigt. In der Summe nehmen Konflikte mit Lärm und Schmutz zur Brutzeit eher zu.

Leider gibt es rund um die Rabenvögel bis heute viele Behauptungen und Horrorgeschichten, die keine wissenschaftliche Grundlage haben. Die Saatkrähe ist wie alle Rabenvögel ein Nahrungsopportunist und ernährt sich vor allem von Schädlingen wie Schnakenlarven, von Sämereien, Kleingetier wie Würmer, Schnecken und Mäuse oder auch Obst und Aas. Sie ist – anders als ihr Name suggeriert – daher vorwiegend „nützlich“. Sie sind sehr sozial und verteidigen sich gemeinsam gegen eigentlich mächtigere Feinde wie Greifvögel.

Auch die immer wieder behaupteten oder befürchteten Übervermehrungen von Rabenvögeln finden nachweislich nicht statt. Rabenvögel weisen in vielen Untersuchungen stabile Bestände auf, die keineswegs „in den Himmel wachsen“. Dies können sie auch nicht, denn jeder Lebensraum kann nur einer begrenzten Zahl an Rabenvögeln Quartiere, Brutplätze und Nahrung bieten. Die Saatkrähe war in Bayern in der 50er Jahren beinahe ausgerottet und konnte sich erst nach ihrem rechtlichen Schutz in den letzten Jahrzehnten im Bestand erholen.

Noch heute fehlt dieser kluge und harmlose Vogel in Franken und weitgehend in Niederbayern. Sie brütet zudem fast nur noch in Städten und Siedlungsrändern, denn sie hat dazu gelernt: Ihr ursprünglicher Lebensraum in der offenen Kulturlandschaft wurde durch den Menschen immer weniger lebenswert (intensive Landwirtschaft, Umbruch von Wiesen, Rodung von Baumgruppen und vor allem durch Bejagung). Siedlungen bieten ihr heute ein gutes Nahrungsangebot (Abfall, Komposthäufen, Schulhöfe etc.) und vor allem Schutz vor dem Menschen. Auch gehen Ornithologen davon aus, dass die Grenzen des Wachstums bei der Saatkrähe bald erreicht sind.

Die Kreisgruppe Erding des BUND Naturschutz möchte daher für mehr Verständnis für die Saatkrähe werben und auch mit den vielen Mythen aufräumen. „Natürlich kann die Saatkrähe während der Brut von März bis Mai mit ihrem Gekrächze und Kot ganz schön nerven. Aber tut das nicht auch vieles Anderes, was wir aber das ganze Jahr einfach hinnehmen?“, fragt Sascha Alexander.

Man denke nur an das wachsende Verkehrsaufkommen mit täglich abertausenden Autos und LKWs in Erding, verbunden mit Dauerlärm und Luftverschmutzung. Saatkrähen entschädigen dafür mit spannenden Darbietungen ihres sehr sozialen Verhaltens. Freilufttheater ohne Coronabeschränkungen!
Quelle: Bund Naturschutz, Kreisgruppe Erding: Saatkrähe in Altenerding

Quelle: Bund Naturschutz, Ortsgruppe Erding

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