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22.08.2019 - Erding

Tüchtige Helfer beim Kampf gegen Müll in Erding und Umgebung - Müllsammel-Aktion 11.08.2019

die Ausbeute dieser Sammelaktion

Wie entstand die Gruppe „Müll überall – wegschauen ist einfach, aufheben auch!“ ?

Bei langen Spaziergängen in der Natur stieß Sarah Friedrich, einer jungen Frau aus Eichenried, eine Sache immer wieder negativ auf: achtlos weggeworfener Müll. Kurzerhand steckte sie Tüten ein und befreite die Natur während den Spaziergängen davon. Je mehr ihr dabei die Müll-Problematik bewusst wurde, desto gezielter unternahm sie ihre Gänge dorthin, wo sie viel Müll vorfand. Um die Fotos des gesammelten Mülls im Erdinger Umkreis zu posten und die Mitmenschen zu mehr Achtsamkeit anzuregen, gründete sie auf Facebook im Juni 2018 die Gruppe „Müll überall – wegschauen ist einfach, aufheben auch!“.

Mittlerweile hat diese Gruppe deutschlandweit 409 Mitglieder, die sich in ihrer Freizeit ebenfalls mit den Themen „Müll“, „Müllvermeidung“ und „Umwelt- und Tierschutz“ beschäftigen. Die Gruppe dient auf vielerlei Art als Plattform: Mitglieder können sich dort einen Überblick rund um das Thema „Müll“ verschaffen, Fragen stellen, aktuelle Berichte und Dokumentationen werden verlinkt und Informationen über die Gruppenaktivitäten werden gepostet.

Aktive Sammler werden positiv bestärkt. Verständnis und Lob sind sehr wichtig, da das Sammeln von achtlos entsorgtem Müll oft aussichtslos erscheint: Ist heute ein Ort gesäubert, liegt morgen dort schon wieder Müll. Um regionale Aktivitäten koordinieren zu können und um auch Nicht-Facebook-Nutzern Kontakt ermöglichen zu können, rief Sarah Friedrich parallel zur Facebook-Gruppe eine regionale Whatsapp-Gruppe ins Leben.

Wie läuft eine Sammelaktion ab?

Uns erreichte der Hinweis eines Gruppenmitglieds, dass ein Gebiet rund um den Kiesgruben-Weiher Bedarf an einer Sammelaktion hätte. Mit Fotos und Videos war das Ausmaß der Verschmutzung für uns festgehalten worden. Somit stand das Ziel der nächsten Sammel-Aktion fest! Da genau diese Gegend rund um den Kronthaler Weiher naturnah und wunderschön ist, war es uns ein großes Anliegen, dort aktiv zu sammeln. In unseren Augen verdienen es genau solche Orte, von allen bewahrt zu werden. In der Whatsapp-Gruppe legten wir den 11.08.2019 als Termin für unsere Aktion fest.

Heute ist es so weit. Nach und nach trudeln um 13 Uhr alle Sammler am Treffpunkt ein. Nur fünf? Ja, aber fünf entschlossene Menschen, denen der Kampf gegen den Müll ein großes Anliegen ist. Und wie immer herrscht unter uns eine ausgelassene und heitere Stimmung. Wir beschließen, die gesponsorten Greifer einem Testlauf zu unterziehen. Gute Greifer sind bei unseren Gängen nämlich sehr wichtig! Bei Greifern gibt es große Unterschiede in ihrer Qualität und Handhabung.

Schon am Kronthaler Weiher begegnen uns unglaublich viele Müll-Reste von Parties, darunter Zigarettenstummel, im Kies vergrabene Kronkorken und unzählige Scherben von Glasflaschen. Solche Überreste können für Mensch und Tier gefährlich werden.

Selbst im Schilf finden wir viel Müll: vor allem Party-Geschirr und unzählige Trinkbecher aus Plastik, einen benutzten Tampon, einen Golfball, eine rostige Fahrradklingel, einen Bierkasten und etliche einzelne Bierflaschen – und wir schütteln den Kopf. Wenn jemand keine Lust hat, seine Getränke mit nach Hause zu nehmen, warum muss man dann alles ins Schilf werfen?

Würde der Kasten voll mit leeren Flaschen auf dem Kies stehen, hätte ihn bestimmt schon längst jemand mitgenommen. Merkwürdig finden wir auch die Idee des Party-Volks, einen Bierkasten ins Feuer zu werfen. Der verschmorte Klumpen war nur schwer als solcher zu erkennen und auch er steckte mitten im Schilf.
Das gedankenlose Verhalten macht uns traurig und sauer zugleich, da wir uns in einem sehr naturnahen Eck des Kronthaler Weihers befinden.

Während unserer Aktion sprechen uns einige Badegäste an. Wir erklären ihnen, dass wir mit unseren Aktionen aktiv zum Umweltschutz beitragen wollen und erhalten viele positive Reaktionen. Wir animieren Badegäste dazu, mit unseren neuen Greifern probezusammeln und freuen uns darüber, dass einige auf uns nachdenklich wirken. Während uns die einen von ihren Strandtüchern aus müde belächeln, stehen nämlich andere auf und beginnen, mit uns gemeinsam um ihren Liegeplatz herum Müll aufzuheben. Ein Pärchen honoriert unseren Einsatz sogar in Form eines kleinen Trinkgeldes.

Nun folgen wir einem Trampelpfad durchs Schilf, der zu einem Mini-Strand führt. Dort angekommen wollen wir loslegen, doch sieht es überraschenderweise hier sehr sauber aus.

Prompt werden wir von der dort lagernden Familien-Clique auf ein kühles Getränk eingeladen. Sie finden unsere Aktion cool. Und wer hätte das gedacht: Wir kommen ins Gespräch – und sogar ein Gruppenfoto entsteht! Müllsammeln verbindet also Menschen!

Erfrischt folgen wir einem Pfad zum Kiesgruben-Weiher. Auf den ersten Blick sieht der Bereich rund um das Förderband sauber aus, doch als wir es umkreisen, werden wir eines Besseren belehrt. Am Rand des Weihers ziehen wir von Party-Treffpunkt zu Party-Treffpunkt und finden Party-Müll vom Feinsten und es zeigt sich traurigerweise das gleiche Bild wie zu Beginn am Badeweiher.

Hier zu sammeln, ist besonders mühsam. Vieles ist fest in das Erdreich eingetreten oder von Kies verdeckt. Durch die Müllbelastung am Weiherrand ist auch das Wasser durch Müll verunreinigt. Ob der Wind die Müllteile hineingeweht hat oder ob übermütige Party-Gänger ihren Müll absichtlich in den Weiher geworfen haben, wissen wir nicht.

Da wir mittlerweile lange unterwegs sind und wir von der Sonne ohne ein Wölkchen bekleidet wurden, brechen wir für heute ab und vertagen unser eigentliches Ziel, den Kiesgruben-Weiher, auf eine zweite Etappe. Für unsere heutige Aktion wäre der Titel „Der Weg ist das Ziel“ sehr passend gewesen. Obwohl unsere Aktion drei Stunden dauerte, gelang uns die Umrundung des Weihers nicht. Schade, Party-Volk!

… und unsere Meinung zu der heutigen Aktion?

Es war der schönste Sammeltag, den wir bisher hatten. Wir befanden uns in einer wunderschönen Umgebung und begegneten vielen aufgeschlossenen Menschen. Aus diesen Begebenheiten heraus entstand eine große Motivation, an diesem Ort für Ordnung zu sorgen. Alles in Allem eine sehr positive Aktion: Wir sorgten für Aufsehen, machten Badegäste auf das Thema „Müll in der Natur“ aufmerksam und kamen mit unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch. Dabei bemerkten wir, dass irgendwie jedem das Thema „Umweltverschmutzung“ am Herzen liegt. Während die heutige Aktion für uns nur eine Momentaufnahme darstellte, kämpft die am Kiesgruben-Weiher ansässige Firma besonders im Sommer täglich mit dem Problem der Müll-Beseitigung.

Trotz der geringen Gruppengröße erzielten wir ein gutes Ergebnis: Wir füllten zwei 80l Restmüll-Säcke, zwei gelbe Säcke mit aussortiertem Plastikmüll, eine Klappbox mit Einweg-Glasflaschen und einen Getränkekasten fast vollständig mit Pfandflaschen aus Glas und mit Pfanddosen.

Insgesamt handelt es sich bei unserer „Ausbeute“ um absolut wertvolle Rohstoffe, die durch ihre unsachgemäße Entsorgung in der Natur ihren Weg in den Recycling-Kreislauf nicht gefunden und die Umwelt zusätzlich geschädigt hätten.

Wie kann man Teil unserer Gruppe werden?

Ob du aktiv mitwirken willst oder ob du dir einen Überblick über die Müll-Problematik verschaffen willst – grundsätzlich sind alle Interessierten herzlich eingeladen, unserer Facebook-Gruppe „Müll überall – wegschauen ist einfach, aufheben auch!“ beizutreten.

Wenn es dir ein besonderes Anliegen ist, mit Gleichgesinnten dem Müll in unserer Natur in und um Erding den Kampf anzusagen, dann nimm Kontakt mit der Gruppengründerin Sarah Friedrich auf. Bei all unseren Sammelaktionen gilt: Wir wollen Spaß haben und ohne zeitlichen Druck sammeln. Wir freuen uns über jeden, der mit uns gemeinsam los zieht – auch wenn es nur für eine Stunde wäre! Und solltest du keinen Greifer haben, dann leihen wir dir gern einen aus.

© verfasst von Sarah Friedrich und Birgit Mühlbauer
sammeln am Uferbereich
hier wächst ein Bierträger

Müllsammeln verbindet Menschen
nichts wie Müll

Das Aufräum-Kommando am Förderband: Julius, Birgit, Mike und Barkus Metz (v.r.n.l.)
Sarah auf dem Weg ins Müllparadies

Party Volk - Flaschenparade
unsere tolle Truppe

das wars für heute

Quelle: Sarah Friedrich und Birgit Mühlbauer

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