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Das Informationsportal für Stadt und Landkreis Erding
Bianca, 26-jährige Mutter von drei Kindern und Angestellte in einem Erdinger Restaurant, befasst sich intensiv mit dem Thema Flüchtlinge im Landkreis. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin der Aktionsgruppe für Asyl in Erding stand sie uns für ein Gespräch zur Verfügung.
ED-live: Wie sind sie auf die Aktionsgruppe für Asyl aufmerksam geworden und was sind ihre Aufgabengebiete?
Bianca Dreier: Auf die Gruppe bin ich zufällig gestoßen. Im Juni dieses Jahres war ich mit meinen Kindern auf dem Spielplatz im Stadtpark. Dort hielten sich auch Frauen mit ihren Kindern aus der Container-Anlage in der Langen Feldstraße auf. Wir kamen in ein Gespräch, in dem die Frauen mir ihre Situation erklärten. Daraufhin besuchte ich sie in den Wohncontainern. Meine erste Aufgabe sah ich darin, diese Menschen in den Deutschkurs zu begleiten und ihnen helfend zur Seite zu stehen.
Später wurde ich zu einem Treffen der AGA eingeladen, um die Situation in diesen Containern zu besprechen.
Da mein Untermieter albanische Wurzeln hat, nahm ich diesen zu meinen Besuchen mit, damit er mir durch seine Sprachkenntnisse behilflich sein konnte. So konnten wir einigen Flüchtlingen die politische Lage hier und in ihrem Land erklären. Viele von ihnen waren sich der Situation sehr wohl bewusst und wollen dafür kämpfen in Deutschland bleiben zu können. Sie wollen für ihre Familien eine sichere Zukunft.
Um den Flüchtlingen, insbesondere den Kindern, eine sorgenfreie Zeit zu ermöglichen, sind wir im Sommer gemeinsam frühstücken gegangen, haben Fußball gespielt und viele Unternehmungen mehr. Ein ganz besonderes Erlebnis war ein Besuch in der Therme Erding, der durch die AGA gesponsert wurde. Bei diesen Unternehmungen fiel mir auf, wie dankbar diese Menschen für jede Art von Zuwendung waren. In dieser gemeinsamen Zeit, sind mir diese Familien sehr ans Herz gewachsen.
Eines Tages erfuhr ich, dass in einen leer stehenden Container eine syrische Familie einziehen soll. Als ich den Container mit einigen Gegenständen ausstatten wollte, war ich erschrocken. Er war in einem verheerendem Zustand hinterlassen worden. So war das kein Wohnraum für Menschen. Mein Untermieter half mir den Container aufzuräumen und zu reinigen. Während dieser Arbeit kamen die anderen Anwohner der Nachbar-Container und halfen alle mit.
ED-live: Wie wird für die Integration der Flüchtlinge gesorgt?
Bianca Dreier: Neben den Hilfeleistungen der AGA gibt es auch andere Personen, die ihre Hilfe anbieten. Bei einer Spendenaktion lernte ich die Frau eines ehrenamtlichen Fußballtrainers kennen. Ihr Mann würde alle Altersgruppen trainieren und hat Fußballtraining für die Flüchtlinge angeboten.
Viele Flüchtlingskinder dürfen den Waldkindergarten besuchen. Das Personal dort bemüht sich sehr, den Kindern auch die deutsche Sprache näher zu bringen.
Ein großer Teil der Flüchtlinge zeigt viel Ehrgeiz, um in Deutschland bleiben zu dürfen.
Trotz Negativbescheide bemühen sich viele Menschen immer wieder erneut um einen Arbeitsplatz, in der Hoffnung in Deutschland bleiben zu können.
ED-Live: Wie läuft das mit dem Negativ-Bescheid?
Bianca Dreier: Nachdem die Asylbewerber einen solchen Bescheid erhalten haben, bleibt ihnen eine Woche sich ein Rückreiseticket zu besorgen. Die Kosten dafür tragen sie selbst.
Dieses Ticket muss beim Landratsamt vorgelegt werden, um einen Aufenthaltstitel – der für die Ausreise benötigt wird – zu erhalten. Bei finanziellen Engpässen gibt es Organisationen, bei denen man Rückfahrgelder beantragen kann. Eine dieser Initiativen ist Coming Home.
ED-live: Viele Erdinger wollen helfen. An wen kann man sich wenden?
Bianca Dreier: Am Fliegerhorst ist die größte Anlaufstelle für Sachspenden aller Art. Falls man sich als freiwilliger Helfer aufnehmen lassen möchte, gibt es auf Facebook bereits eine Gruppe Flüchtlingshilfe Erding. Helfer werden dringend benötigt.
Kleider- und Sachspenden kann man direkt samstags von 11 – 13 Uhr am Parkplatz direkt vor dem Fliegerhorst abgeben.
ED-live: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg
Anmerkung der Redaktion: alle Kontaktdaten finden sie auf unserer Sonderseite Migration.
Am Mittwochmittag kam ein 25-Jähriger aus dem Landkreis Erding mit seinem PKW im Bereich der Gemeinde Bockhorn aus bislang ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab
Erding