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Bayerisches Staatsministerium: Programm Bahnausbau Region München
Bild: Archiv - S-Bahn München
Verkehrsminister Joachim Herrmann hat heute im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags die Projekte vorgestellt, mit denen er den Schienenpersonennahverkehr in und um München verbessern will. Laut Prognosen wird der Großraum München bis 2030 um etwa weitere 400.000 Einwohner anwachsen. Herrmann sieht den Bau der 2. Stammstrecke zwar als den zentralen Baustein für die Verkehrsplanung. "Aber es ist völlig unstreitig, dass das Münchner S-Bahn-Netz auch über die 2. Stammstrecke hinaus kräftig ausgebaut werden muss. Wir haben 28 Baumaßnahmen konkret im Auge, die wir von der Deutschen Bahn planen lassen. Einige sind sogar schon im Bau", sagte Herrmann. Darüber hinaus will Herrmann weitere Maßnahmen auf ihre verkehrliche Wirkung und bautechnische Machbarkeit prüfen lassen, bevor sie fester Bestandteil des Ausbauprogramms werden. „Damit wir den Bürgerinnen und Bürgern ein besseres Fahrangebot bieten können, werden wir die Infrastruktur ausbauen und die Fahrzeugflotte modernisieren", so Herrmann.
Das Programm zum Bahnausbau im Ballungsraum München umfasst derzeit 28 Maßnahmen. Davon sind bereits 23 Maßnahmen in Planung beziehungsweise im Bau, für fünf weitere schafft der Freistaat im Schulterschluss mit der Deutschen Bahn (DB) die Voraussetzungen für die Planungen. Die DB trägt dabei für den Ausbau der Infrastruktur die Verantwortung.
Folgende fünf Projekte befinden sich bereits im Bau (chronologisch):
- Ausbau und Elektrifizierung Dachau – Altomünster (in Betrieb seit Ende 2014; derzeit noch Rest- und
Gewährleistungsarbeiten)
- Neufahrner Kurve (geplante Fertigstellung: Ende 2018)
- Erweiterung des Werks zur S-Bahn-Wartung in Steinhausen (geplante Fertigstellung: Ende 2020)
- Barrierefreier Ausbau von 19 S-Bahn-Stationen (davon sollen 15 Stationen sukzessive bis Ende 2023 fertiggestellt
werden; bei vier Stationen erfolgt die Fertigstellung bis Ende 2026 im Rahmen der Netzergänzenden Maßnahmen
für die 2. Stammstrecke)
- 2. Stammstrecke (geplante Fertigstellung: Ende 2026)
Folgende 18 Projekte befinden sich in Planung (chronologisch):
Um den Fortschritt der geplanten Maßnahmen zu unterstützen, lässt Herrmann die Projekte von einem interdisziplinären Arbeitskreis mit Vertretern der DB, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV), der Landeshauptstadt München und der MVV-Verbundlandkreise begleiten.
Vor Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke will Herrmann auf Basis der verfügbaren Infrastruktur schrittweise das S-Bahnangebot verbessern. Zum Fahrplan 2018 hat die BEG, die für den Freistaat den Schienenpersonennahverkehr plant, bestellt und kontrolliert, zwei zusätzliche S-Bahnfahrten von Erding – Markt Schwaben am frühen Abend bestellt. Für Pendler gibt es jetzt am Nachmittag ganzjährig von Altomünster – Dachau von Montag bis Freitag bis München Ost eine zusätzliche Verbindung. Einen durchgehenden 20-Minuten-Takt bietet die Bahn ab sofort am frühen Nachmittag auf den Außenästen nach Erding, Tutzing, Mammendorf und Petershausen an. Auch die Verbindung zum Flughafen wird verbessert. Ab sofort gibt es eine zusätzliche Fahrt der S8 in der Früh zum Flughafen. Ein Linientausch der S4/S6 Richtung Ebersberg sorgt für zusätzliche Taktverdichtung auf dem Streckenabschnitt München Ost – Trudering.
Auch in der Modernisierung und Verstärkung der Fahrzeugflotte sieht Herrmann einen wichtigen Schritt. So sollen nach den Worten des Verkehrsministers die 238 S-Bahntriebwagen der Baureihe 423, die mittlerweile 17 Jahre alt sind, sukzessive erneuert werden. Ab Dezember 2018 kommen zusätzlich 21 S-Bahntriebwagen der Baureihe 420 nach München.
Durch die neuen Fahrzeuge sind in Zukunft auch Langzüge möglich. Auch das verbessert die Kapazität. Geplant sind derzeit Langzüge:
- auf der S8 von 6 bis 21 Uhr,
- auf der S1 von 6 bis 21 Uhr,
- auf der S2 um 7.16 Uhr ab Markt Schwaben und
- auf der S4 um 5.54 Uhr ab Geltendorf.
Mit der Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke wird es dann eine Angebotsoffensive bei der S-Bahn geben. Das Fahrangebot im Jahr wird um rund 40 Prozent gesteigert. Von den derzeit rund 21 Millionen Zugkilometern im Jahr stehen den Fahrgästen in Zukunft ein Fahrtenangebot im Umfang von rund 30 Millionen Zugkilometern im Jahr zur Verfügung. Herrmann: "Durch das bessere Angebot erwarten wir uns – selbst bei konservativer Betrachtung – mehr als 60.000 zusätzliche Fahrgäste pro Tag im öffentlichen Verkehr. Wir können damit rund 300 Millionen Pkw-Kilometer im Jahr einsparen. Das ist auch ein wertvoller Beitrag zur Luftreinhaltung."
Abschließend betonte Herrmann, dass das Programm „Bahnausbau Region München“ mit der 2. Stammstrecke als zentralem Element eine bedarfsgerechte Schienenverkehrsentwicklung in der Metropolregion München ermöglicht. In diesem Zusammenhang bekräftigte Herrmann erneut, dass die Finanzierung der 2. Stammstrecke nicht die Förderung der anderen potenziellen bayerischen Projekte nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz beeinträchtigen wird.
Sämtliche Ausbauvorhaben in München und Umgebung sind im Einzelnen zu finden unter: Bahnausbau München
Für ihr kontinuierlich starkes und langjähriges ehrenamtliche Engagement im ländlichen Raum überreichte der Amtsleiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberbayern (ALE), Rolf Meindl die Staatsmedaille in Bronze an Frau Anna Gfirtner.