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Neben dem Fahrrad links Rainer Mehringer und daneben Anton Euringer
Hutebäume waren das Thema der diesjährigen Öko-Tour des ADFC-Kreisverbandes Erding. Viele der ca. 50 Teilnehmer hatten den Begriff vorher noch nie gehört und freuten sich über ausführliche Informationen hierzu von Anton Euringer, dem langjährigen Naturschutzreferenten des Landkreises, von Rainer Mehringer, dem Vorsitzenden der Waldbesitzervereinigung, und von Baron von Hammerstein, dem Besitzer des Aufhausener Forstes. Es sind Relikte aus einer Epoche, in der die Nutzung jeder erdenklichen Ressource, hier z.B. die Schweinemast mit Eicheln oder Bucheckern, die Gewinnung von Gerberlohe zur Lederherstellung oder einfach der Grenzsteinersatz existenziell wichtig waren. Diese große wirtschaftliche Bedeutung in früheren Zeiten der 120 bis 250 Jahre alten Eichen bei Wifling und Aufhausen kann man sich heute kaum noch vorstellen.
Die damals vorwiegend an Grundstücksgrenzen freistehenden Bäume entwickelten mächtige Kronen, dienten auch als Schattenbäume für die Viehherden und trugen durch die uneingeschränkte Besonnung in den so genannten Mastjahren Unmengen von Früchten. Sie stehen heute teilweise unter Naturschutz, da deren Erhalt aus waldbaulicher Sicht nicht mehr wirtschaftlich interessant ist. Ihr heutiger Wert ergibt sich aus der hohen Artenvielfalt, die so eine Eiche beherbergen kann, bis zu 5000 Arten, darunter so seltene Käferarten wie Hirsch- und Nashornkäfer. Eine Fichte bringt es im Schnitt nur auf ca. zwei Dutzend Arten. Das Totholz eines mächtigen, bereits vor vielen Jahren abgestorbenen Eichenmethusalems und noch immer aufrecht stehenden Hutebaums im Forst bei Wifling gilt als ein einzigartiges Exemplar von unschätzbarem Wert für totholzbewohnende Käfer, für höhlenbewohnende Vögel und Fledermäuse. Dabei sind gerade die noch immer freistehenden Einzelbäume
wie beim Schloss in Aufhausen auch von unersetzbarem Wert für das charakteristische, historisch geprägte Landschaftsbild um Erding.
Einige der Teilnehmer mit Tourenleiter Hans Richter (mit Funksprechgerät)
Neben dem Baum rechts Anton Euringer und links Rainer Mehringer, Besitzer des Waldstücks mit der abgestorbenen Eiche
Ein 43-jähriger Mann aus dem Landkreis Erding befuhr heute Morgen gegen 05:10 Uhr mit seinem Pkw die Eicherloher Straße von Neufinsing kommend in Richtung Eicherloh.