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Das Informationsportal für Stadt und Landkreis Erding
Bayern war über viele Jahre Vorreiter in Sachen Naturschutz.
Unter anderem als Folge des Volksbegehrens Artenvielfalt - „Rettet die Bienen!“ hat sich der Freistaat ehrgeizige Ziele gesetzt, beispielsweise beim Schutz von Streuobstwiesen, bei der Renaturierung von Mooren und beim Ausbau des landesweiten Biotopverbundes.
Diese Ziele sind nur mit zusätzlichen Naturschutzmaßnahmen und einer ausreichenden Finanzierung zu erreichen. Aufgrund einer Haushaltssperre fehlten im Jahr 2025 jedoch Mittel für zahlreiche Naturschutzmaßnahmen. Für die kommenden Jahre stehen nun Kürzungen im Naturschutzhaushalt zur Diskussion, die die bestehenden Naturschutzziele gefährden und Auswirkungen auf die Landschaft und Artenvielfalt vor Ort haben werden
Wie z.B. in Buch-am-Buchrain:
Ein Naturgarten mit rund 4.500 qm mit Streuobstbäumen, dichten, dortigen Vogelschutzhecken, Blühstreifen beherbergt den Wendehals, die Goldammer sowie zahlreiche Noch-Allerwelts-Arten an Vögeln; Tag- und Nachtfalter wie etwa den Ameisen-Wiesenknopf-Bläuling und heimische Blühpflanzen. Der Garten bietet Unterschlupf und natürliche Nahrung für Vögel und Lebensraum für Insekten und Wildbienen – Steinhaufen für die Zauneidechse. Darüber hinaus dient er als Lehrgarten für Kinder und Erwachsene.
Ohne Pflege verfilzt und verbuscht das Grünland sehr schnell – wertvoller Lebensraum ginge verloren. Die Fläche muss mindestens einmal jährlich mit dem Balkenmäher vorsichtig gemäht werden. Das Saatgut sollte ca. zehn Tage abtrocknen, um auszusamen. Danach muss alles händisch abgerecht und auf die angrenzende Wiese getragen werden zum Abtransport – nur so lässt sich eine insektenfreundliche Fläche erhalten.
Diese Fläche stellt ein Trittsteinbiotop dar: in rund 500 m Entfernung befindet sich der „vogelwuide Acker“ mit rund 9000 qm. Je eine Seite ist mit Feldrainen eingefasst, mit diversen Fruchtbäumen bepflanzt, einer Vogelschutzhecke und einem Blütensaum. Auf rund der Hälfte der Fläche wird biologische Landwirtschaft betrieben.
Artenschutzprojekte und Landschaftspflegemaßnahmen vor Ort werden möglich durch das Engagement und die Zusammenarbeit von Naturschützern und Landwirten sowie eine ausreichende Finanzierung.
Folgende Biotope werden seitens der Kreisgruppe Erding betreut, teilweise als Eigentümerin – teils in langjähriger Pacht:
Buch am Buchrain: Natur- und Lehrgarten, Altbestand artenreiche Gehölze, Streuobstwiese, Vogelschutzhecken, Kräuter, Steinhaufen, Totholz; Vogelwuider Acker: Ackerland mit Felrainen und Streuobstwiese;
Fraunberg: Biotop am Reitstall: artenreiches Grünland, Hecken, Wald, Saigen: Laubfrosch u seltene Tagfalter.
Viehlassmoos: 4 aufgelassene Torfstiche, teils wieder vernässt, Streuwiesen, z.B. Lungenenzian und Orchideen, Tag- und Nachtfalter, Potential für Wiesenbrüter, Freisinger Buckl: Magerrasenwiese mit sehr seltenen Pflanzen, Kiefernwäldchen.
Bayerns Weg der Freiwilligkeit im Naturschutz war in den vergangenen Jahren durchaus erfolgreich aber hat auch seinen Preis. Um aufgebautes Vertrauen zwischen Landwirtschaft, Kommunen und Naturschutz nicht zu zerstören, muss der Freistaat diesen freiwilligen, kooperativen Weg weiter ausreichend und zuverlässig finanzieren. Andernfalls drohen Auswirkungen auf die Natur vor unserer Haustüre: Streuobstwiesen und Hecken verlieren ohne regelmäßige Pflege ihren ökologischen Wert, Felder und Wiesen ihre natürliche Vielfalt und zahlreiche Arten ihren Lebensraum.
Einige Pflegemaßnahmen wie z.B. die jährliche Flächenmahd oder Entbuschungsmaßnahmen müssen in Auftrag gegeben werden, da es im Landkreis keinen Landschaftspflegeverband gibt und die Kreisgruppe weder über die notwendigen Maschinen verfügt, noch über ausreichend freiwillige ehrenamtliche Helfer. Ohne staatlich finanzierte Landschaftspflegemittel können diese Maßnahmen nicht mehr durchgeführt werden. Die Folge wäre, dass wertvoller Lebensraum für die Artenvielfalt verloren geht, ebenso wie neu geschaffene Landschaftsstrukturen, die ein Wiederherstellung der ehemaligen Kulturlandschaft darstellt, erklärt Frau Uschi Schmidt-Hoensdorf, Vorsitzende der KG Erding.
Wir sind deshalb auf eine vertrauensvolle und nachhaltige Zusammenarbeit sowie finanzielle Unterstützung angewiesen. Weiter weist sie darauf hin, dass Naturschutz eine gesetzlich verankerte Pflicht ist und somit Staatsaufgabe, die wir Naturschützer gerne wahrnehmen, aber nicht alles alleine stemmen können.
„Wir fordern MdL Frau Ulrike Scharf auf, sich gegen Mittelkürzungen im bayerischen Naturschutzhaushalt und damit für den Erhalt unserer einzigartigen Landschaft einzusetzen. Naturschutz ist nicht verhandelbar!“, erklärt die Kreisgruppenvorsitzende Schmidt-Hoensdorf. „Beim Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen darf nicht gespart werden!“
Am 17.12.2025 gegen 13.15 Uhr bog eine 18-Jährige aus dem östlichen Lkr. Erding mit ihrem Pkw Ford an der Angermaier Kreuzung nach links in die Buchbacher Straße ab.