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19.11.2025 - Landkreis Erding

EU möchte bei Geldtransfers unabhängig von USA werden: Chancen für europäische FinTechs?

(Foto: Igal Ness - unsplash.com)

Die Diskussion um mehr europäische Souveränität im Zahlungsverkehr wirkt auf den ersten Blick wie ein trockenes Fachthema, gewinnt aber erstaunlich viel Farbe, sobald man sich die Mechanik dahinter ansieht. Jedes Mal, wenn eine Kartenzahlung ausgelöst wird oder ein digitaler Dienst Geld verschiebt, laufen Daten und Prozesse über Systeme, die zum großen Teil in den USA entwickelt, kontrolliert oder gehostet werden.

Visa, Mastercard und PayPal dominieren die europäische Zahlungslandschaft so selbstverständlich, dass man fast vergisst, wie fragil diese Konstellation im Ernstfall sein könnte. Genau dieser Gedanke treibt die EU inzwischen mit spürbarem Nachdruck an. Statt auf fremde Infrastrukturen zu bauen, soll der Kontinent eigene Wege finden, um Geldflüsse sicher, stabil und geopolitisch unabhängiger zu gestalten.

Warum Europa überhaupt über Zahlungs-Souveränität nachdenkt


Die Frage nach Europas eigenständiger Zahlungsarchitektur entsteht nicht aus theoretischem Ehrgeiz, sondern aus der sehr praktischen Erkenntnis, dass digitale Abhängigkeiten schnell zur politischen Achillesferse werden können. Wenn ein erheblicher Teil der europäischen Kartenzahlungen über US-basierte Netzwerke läuft, dann liegt ein Teil der Finanzstabilität in fremden Händen. Das wäre nicht weiter schlimm, solange alles gut läuft, doch geopolitische Spannungen, Sanktionen oder regulatorische Überraschungen zeigen regelmäßig, wie sensibel grenzüberschreitende Technologien reagieren.

Zudem entsteht eine Datenlage, in der wichtige Finanzinformationen über amerikanische Server fließen, was mit Blick auf Datenschutz und Souveränität mehr Risiken als Komfort birgt. Diese Mischung aus technischer Abhängigkeit und politischer Unsicherheit sorgt dafür, dass die EU das Thema nicht länger als Randnotiz betrachtet. Die Debatte hat Tempo aufgenommen, weil immer deutlicher wird, wie sehr Europa von externen Akteuren bestimmt wird, wenn es um digitale Zahlungen geht.

Ein weiterer Bereich, in dem sich der Wunsch nach souveränen und schnellen Zahlungssystemen deutlich zeigt, ist das Glücksspiel. Dort wächst die Erwartung, dass Ein- und Auszahlungen ohne Verzögerung funktionieren, was besonders bei Angeboten mit dem Versprechen von Auszahlungen unter 10 Minuten sichtbar wird. Echtzeit-Zahlungen in Shops und schnelle Auszahlungen im Glücksspiel werden zunehmend als selbstverständlicher Bestandteil moderner Zahlungsinfrastruktur wahrgenommen, was den Druck auf europäische Anbieter erhöht, leistungsfähige Lösungen bereitzustellen.

Welche Schwachstellen die aktuelle Abhängigkeit offenlegt


Die Abhängigkeit zeigt sich besonders deutlich bei der Datenhoheit, denn viele Zahlungsströme werden über Systeme geleitet, die unter US-Gesetzgebung fallen, was Fragen zum Zugriff auf sensible Finanzdaten aufwirft. Gleichzeitig lässt sich die technologische Verwundbarkeit nicht wegdiskutieren. Große Anbieter verfügen über enorme Netzwerkeffekte und eine Infrastruktur, die europäische Wettbewerber nur schwer erreichen können. Sollte es zu politischen Verwerfungen kommen, stünde Europa vor einem System, das praktisch nicht ausgetauscht werden kann.

Hinzu kommt die regulatorische Unsicherheit, denn Zahlungen, die über US-Unternehmen abgewickelt werden, können von Entscheidungen beeinflusst werden, die außerhalb europäischer Kontrolle liegen. Das europäische Finanzökosystem muss sich deshalb mit der Frage befassen wie stabil und vorhersehbar ein System ist das durch externe politische Rahmenbedingungen geprägt wird.

Wo die EU ansetzt


Die EU hat längst begonnen, an zentralen Stellschrauben zu drehen, besonders sichtbar wird das bei den verpflichtenden Echtzeitüberweisungen. Diese sollen dafür sorgen, dass Euro-Zahlungen in Zukunft innerhalb weniger Sekunden ankommen, und zwar unabhängig davon, ob ein US-Unternehmen involviert ist oder nicht.

Die dafür geschaffenen Regeln dienen nicht nur dem Komfort, sondern stärken auch die finanzielle Eigenständigkeit. Parallel entsteht mit Wero ein europäisches Zahlungssystem, das als Alternative zu etablierten digitalen Wallets gedacht ist. Wero soll grenzüberschreitend funktionieren und Händlern wie Verbrauchern eine europäische Lösung bieten, die mit den großen internationalen Plattformen mithalten kann.

Ergänzt wird das durch den digitalen Euro, ein langfristig angelegtes Projekt der Europäischen Zentralbank, das die Grundlage einer öffentlichen digitalen Infrastruktur schaffen soll. All diese Initiativen bilden zusammen ein Umfeld, in dem europäische Zahlungsstrukturen wachsen können, ohne im Schatten übermächtiger US-Unternehmen zu stehen. Sie bilden ein Netz an Optionen das langfristig eine neue Balance im digitalen Zahlungsverkehr ermöglichen kann.

Welche Marktchancen sich aus dieser Neuordnung für europäische FinTechs ergeben könnten


Für die Branche FinTechs ist diese Entwicklung ein Geschenk, das man kaum übersehen kann. Ein Kontinent, der aktiv versucht seine Zahlungsinfrastruktur zu modernisieren, öffnet automatisch Türen für junge Technologieunternehmen, die passende Lösungen bauen wollen.

Die Nachfrage nach europäischen Alternativen steigt und damit auch die Bereitschaft von Banken, Händlern und politischen Entscheidern, neue Wege zu gehen. Besonders reizvoll sind neue Innovationsfelder. Echtzeitzahlungen verlangen nach moderner API-Technologie, intelligente Wallets benötigen robuste Identitäts- und Sicherheitslösungen und grenzüberschreitende Zahlungen bieten Raum für kreative Ansätze als die klassischen Kartensysteme.

Wenn Regulierungen gleichzeitig harmonisiert werden, entstehen zudem bessere Skalierungsmöglichkeiten, die vielen FinTechs bisher verwehrt blieben. Der Kontinent wird zu einem einheitlichen Markt, in dem sich erfolgreiche Ideen schneller verbreiten können. Wer jetzt mit technischen Lösungen überzeugt, kann sich Vorteile erarbeiten, die im Wettbewerb mit globalen Playern zu bedeutenden Marktanteilen führen könnten.

Hürden und ungelösten Fragen


Natürlich bleibt nicht alles rosig. Die technische Komplexität Europas hält sich hartnäckig. Interoperabilität klingt in der Theorie elegant, in der Praxis jedoch wie ein Puzzle, das ständig neue Teile produziert. Systeme müssen sicher sein, schnell sein und in allen Ländern zuverlässig funktionieren.

Regulatorisch ist der Prozess ebenfalls fordernd. Einheitliche Regeln entstehen zwar, doch ihre Umsetzung braucht Zeit und Geduld. Auf Seite der Marktakteure bleibt zudem die Frage offen, wie groß die tatsächliche Akzeptanz für neue Systeme ist. Händler und Banken arbeiten seit Jahrzehnten mit etablierten Anbietern und wechseln nicht automatisch, weil eine europäische Lösung bereitsteht. Auch die Finanzierung neuer Infrastrukturen stellt FinTechs vor Herausforderungen.

Der Aufbau europaweiter Systeme ist teuer und verlangt nach Investoren, die bereit sind ein langfristiges Spiel zu spielen. Dass eine technologische Unabhängigkeit nicht über Nacht entsteht, dürfte niemanden überraschen, aber es bremst den Elan in manchen Bereichen spürbar aus.

Wie ein souveränes europäisches Zahlungssystem langfristig den Markt verändert


Sollte die Vision einer europäischen Zahlungsinfrastruktur Wirklichkeit werden, dürfte sich die Marktlandschaft deutlich verschieben. Die Dominanz amerikanischer Anbieter verliert an Intensität und europäische Unternehmen können größere Teile der Wertschöpfungskette besetzen. Banken, Infrastrukturprovider und FinTechs profitieren gleichermaßen von stabilen Rahmenbedingungen und klaren regulatorischen Leitplanken, die weniger von externen Entscheidungen abhängen.

Gleichzeitig erhöht sich die geopolitische Stabilität. Ein Kontinent, der seine zentrale Zahlungsarchitektur selbst kontrolliert, reagiert robuster auf Krisen und politische Spannungen. Für FinTechs entsteht ein Spielfeld, das größer, transparenter und innovationsfreundlicher ist als manches nationale Ökosystem. Realistische Zeithorizonte deuten darauf hin, dass diese Entwicklung schrittweise über mehrere Jahre erfolgt, doch die Richtung ist klar.

Europa möchte selbst gestalten, statt passiv in globalen Strukturen mitzuschwimmen. Für FinTechs bedeutet das eine historische Chance, ihre Rolle zu definieren und ein Finanzsystem mitzuformen, das technologisch ambitioniert und strategisch eigenständig ist.



Quelle: AD

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