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Die Artenvielfaltswiese in Notzing summt und brummt
Bombus sylvarum_Miriam Wiesmeier
Die Kreisgruppe Erding des BUND Naturschutz freut sich über die Insektenvielfalt, die das wissenschaftliche Projekt Grassworks auf der Wiese bei Notzing festgestellt hat.
Nachdem über die Vielfalt an Schmetterlingen schon berichtet wurde, liegen nun auch die Monitoring-Ergebnisse über die Wildbienen und Hummeln vor, die sich auf der Blumenwiese tummeln.
„Aus der Gruppe der Wildbienen wollen wir besonders auf die seltene, nach der Roten Liste als stark gefährdete Grubenhummel (Bombus subterranea) hinweisen,“ freut sich Wolfgang Fritz, der die Pflege der Wiese für die BN-Kreisgruppe organisiert. „Sie benötigt als Lebensraum offene Wiesen. Ihre Nester baut sie bis zu zwei Meter tief unter der Erdoberfläche. Dabei nutzt sie unter anderem ehemalige Mäuse- und Maulwurfsgänge," erläutert er weiter.
Auch die sehr seltene, auf der Vorwarnliste stehende Bunte Hummel (Bombus sylvarum) konnte nachgewiesen werden.
Auch die Wissenschaftlerinnen von der TUM, die die Wiese unter die Lupe nahmen, zeigten sich mit den Ergebnissen auf der noch relativ jungen Ansaatfläche sehr zufrieden und hoben die große Zahl an Hummelarten hervor, wobei neben den häufigen Arten wie z. B. die Stein-, Gras-, Erd- und Ackerhummeln auch die beiden oben genannten seltenen Arten vorkommen. Außerdem wurde eine recht hohe Vielfalt an Wildbienen auf der blütenreichen und damit für diese sehr attraktiven Wiese beobachtet werden.
„Der Nachweis dieser seltenen Wildbienen-, Hummel- und Schmetterlingsarten zeigt, dass sich der Aufwand beim Anlegen der Wiese und die jährliche Pflege in den letzten Jahren gelohnt hat“, findet auch die Kreisvorsitzende Gabriele Betzmeir.
Die ehemalige intensiv bewirtschaftete Ackerfläche wird nur zweimal jährlich gemäht und hat sich so zu einem neuen Lebensraum für viele heimische Pflanzen und Tiere und somit zu einem lebendigen Ort der Biodiversität entwickelt.
Seit 2019 hat der BUND Naturschutz diese Weise bei Notzing zur Renaturierung gepachtet und ließ sie seither über mehrere Jahre von Grassworks, einem Wissenschaftsprojekt mehrerer Universitäten, untersuchen und begleiten. Dabei wurden im Sommer 2022 nach streng wissenschaftlichen Maßstäben insgesamt 44 Blühpflanzen und Gräser, 14 Tagfalter- sowie 28 Wildbienenarten bei vier Begehungen kartiert.
GRASSWORKS ist ein Renaturierungsprojekt in der Initiative „Forschung zum Erhalt der Artenvielfalt“.
Augenmerk liegt dabei auch auf den Unterschieden der Ergebnisse sowohl innerhalb als auch zwischen den unterschiedlichen Modellregionen. Es geht auf eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum Erhalt der Artenvielfalt zurück und wird voll finanziert. Im Wettbewerb 2022 der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen wurde GRASSWORKS in die Top10 gewählt. Im Januar 2025 wurde das Grassworks-Projekt mit einer großen Veranstaltung in Berlin abgeschlossen.
Im Nachgang der Forschungen hat z. B. der Deutsche Verband für Landschaftspflege einen Praxisleitfaden vorgelegt, der zeigt, wie Grünlandrenaturierung gelingen kann.
Am gestrigen Donnerstag kontrollierte die Bundespolizei einen Reisenden am Flughafen München, der beim Check-In für seinen Flug eine Schusswaffe mitführte.