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Bild: Archiv - VCD Freising
ÖPNV sollte im Landkreis Erding massiv ausgebaut werden
Den wiederholten Ausführungen des Erdinger Landrates Martin Bayerstorfer "wir können uns den ÖPNV so nicht mehr leisten" widerspricht der VCD entschieden. Eine Kostendeckung beim ÖPNV ist schlichtweg nicht möglich, genausowenig wie das Straßennetz kostenfrei zu haben ist.
Wenn der Landkreis finanziell "eng bei Kasse" sei, dann sollte unbedingt auf die Erdinger Nordumfahrung verzichtet werden, so Alfred Schreiber, Kreisvorsitzender des VCD - Verkehrsclub Deutschland.
"Diese geplante Nordumfahrung mit Kosten von insgesamt über 100 Millionen Euro löst nicht die Verkehrsprobleme der Stadt und des Landkreises Erding, zerstört aber gleichzeitig auch das Naherholungsgebiet der Stadt Erding", so Schreiber. "Leider setzt der Landkreis Erding viel zur sehr einseitig auf den Straßenbau". Dies diene weder der Lösung der Verkehrsprobleme im Landkreis Erding, noch sei es aus Klimasicht sinnvoll, weiterhin voll auf Straßenbau zu setzen.
"Es ist das Gebot der Stunde, den ÖPNV - Öffentlichen Personennahverkehr auszubauen. Aus Klimasicht, zur Ressourcenschonung und zur Verbesserung der Infrastruktur", so der VCD. Vielfach beklagen sich Unternehmen im Landkreis Erding, sie könnten Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen, weil Auszubildende keine Chance hätten, mit dem ÖPNV ihren Ausbildungsplatz zu erreichen. Auch gibt es durchaus Menschen, die sich kein Auto leisten können, noch keinen Führerschein haben oder aus gesundheitlichen Gründen nicht (mehr) selbst ein Auto steuern dürfen.
"Leider ist das ÖPNV-Angebot im Landkreis Erding nur sehr dürftig", so Schreiber weiter, "selbst die wichtigsten Buslinien haben noch nicht mal einen durchgängigen Stundentakt". Darum brauche man sich auch nicht zu wundern, wenn nicht mehr Nachfrage vorhanden sei. So sei beispielsweise bei der Linie 445 (Ebersberg-Forstern-Erding) mit sieben bzw. acht Fahrten je Richtung pro Tag (!) das Angebot viel zu dürftig - jede/r mit eigenem Auto fährt daher selbstverständlich mit dem Auto anstatt mit dem Bus ...
Im Klartext: "es gibt jetzt zwar ein Deutschlandticket, dies kann aber im Landkreis Erding nicht wirklich zur Entfaltung kommen", so Schreiber weiter. Dies müsse aber nicht so sein - in vielen andern MVV-Landkreisen gebe es einen 40-Minuten- und teils sogar 20-Minuten-Takt, der sehr gut angenommen werde.
Was die ständige Erzählung von "leeren Bussen" anbelangt: Trotz des nicht gerade üppigen ÖPNV-Angebots, und der fast vollständig fehlenden Werbung - haben dennoch etliche Fahrten sehr erstaunliche Fahrgastzahlen. So ist nach konkreten Fahrgastzählungen die Nachfrage auf der Linie 562 Taufkirchen-Erding dermaßen gut, dass sogar ein 20-Minuten-Takt angezeigt wäre.
Und auch die vielgescholtene Linie 567 Erding-Walpertskirchen-Lengdorf-Isen-St. Wolfgang hat trotzdem recht gute Fahrgastzahlen. Mit einer gezielten Angebotsverbesserung und mehr Werbung könnte die Wirtschaftlichkeit deutlich verbessert werden; mit einer Reduzierung des Defizits - für den Landkreis und für die finanziell vom Landratsamt auch beteiligten Gemeinden.
Nicht umsonst bauen andere Landkreise im MVV ihr ÖPNV-Angebot weiter aus. Andererseits wäre bei Kürzungen und Streichungen von Fahrten sogar noch mit einer Zunahme des Defizits zu rechnen, auch für die einzelnen Gemeinden - und dies dann bei einer Verschlechterung des ÖPNV. "Also eine rückwärtsgewandte Verkehrspolitik“, so der VCD.
Und ganz besonderen Unmut und Ärger erregt die Linie 9409 Wasserburg-Haag/Obb.-Dorfen, die - ohne einen einzigen Halt - durch den Landkreis Erding zum Dorfener Bahnhof fährt. Leute aus St. Wolfgang würden gerne diesen Bus benutzen, um von Dorfen aus schnell und bequem mit dem Zug München zu erreichen, werden aber nicht mitgenommen! (und fahren eben jetzt einzeln mit dem Auto nach Dorfen).
Darüber hinaus mache der Landkreis Erding so gut wie keine Werbung für den ÖPNV - Fahrplanhefte werden praktisch überhaupt nicht verteilt, und wenn doch, sind sie binnen zwei Stunden vergriffen!
Der VCD fordert daher einen massiven Ausbau des ÖPNV. Dies bedeutet, beispielsweise einen durchgängigen 20-Minuten-Takt im Berufsverkehr auf der Linie 562 Erding-Taufkirchen einzuführen.
Ferner sollten die Linien 501 Erding-Fraunberg-Wartenberg-Moosburg und 531 Erding-Moosinning-Ismaning deutlich ausgebaut werden. Für die Verbindung von Erding nach Dorfen empfiehlt sich eine stündliche Anbindung über die Linien 565 (auf direktem Weg) und über die Linie 567 ("längere Route") mit Erschließung der Gemeinden Walpertskirchen, Lengdorf, Isen und St. Wolfgang.
Bei einem Zweistundentakt am Wochenende wäre somit abwechselnd eine stündliche Verbindung zwischen Erding und Dorfen möglich ("einmal die kurze und schnelle Verbindung, einmal die langsame über Isen"), mit den Linien 565 und 567.
Inzwischen verkehrt die S2 im 20-Minuten-Takt bis Erding - die wichtigsten Buslinien des Erdinger Stadtbusses sollten somit künftig ebenfalls einen 20-Minuten-Takt anbieten, um die Anschlüsse zu garantieren.
Der Landkreis Erding sollte jetzt endlich eine zukunftsorientierte Infrastruktur- und Verkehrspolitik betreiben, und die Chancen für zukunftsorientierte Lösungen nutzen, so der VCD abschließend.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde am gestrigen Vormittag der Leiter der Polizeiinspektion Dorfen, Erster Polizeihauptkommissar Harald Kratzel, in den Ruhestand verabschiedet.
Am Mittwochmorgen fuhr ein 39-Jähriger aus dem östlichen Landkreis mit seinem Dacia die Obere Hauptstraße von der Heimstraße kommend Richtung Badstraße.
Am 1. Dezember 2024 hat der SoVD Ortsverband Erding, vertreten durch den 1. Vorsitzenden Matthias Hogreve und Alexander Gutwill, insgesamt 7.000 Euro an verschiedene Organisationen und Einrichtungen in der Region gespendet.
Am Dienstagnachmittag gegen 17:00 Uhr fuhr ein 23-jähriger Rumäne mit seinem Mercedes Vito die Staatsstraße 2331 von Erding kommend Richtung Pastetten.