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Bauernproteste bei LEH Zentrallagern in Süddeutschland, u.a. auch im REWE-Zentrallager Eitting
An den Protesten bei den Zentrallagern des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) beteiligten sich auch die Landwirte aus dem Landkreis Erding. Die Erdinger Bauern besuchten mit dem REWE Zentrallager in Eitting das einzige große Zentrallager des LEHs im Landkreis. Laut BBV Vize-Kreisobmann Michael Hamburger wollen die Berufskollegen mit ihrer Aktion einen Branchen-Dialog zwischen den LEH Handelsriesen befeuern, um zeitnah die derzeitige Preis-Misere der Landwirtschaft zu verbessern.
Auch der Vertreter von LSV Süd Ost, Andreas Zimmer unterstützte die Aktion und kündigte weitere Maßnahmen an, zu denen alle Landwirte herzlich eingeladen sind: „Nur zusammen sind wir stark!“ Der Geschäftsführer von REWE Eitting zeigte Verständnis für die Nöte und Sorgen der Besucher und signalisierte seine Unterstützung für die Landwirte.
Die Schwarz-Gruppe um Lidl und Kaufland hatte nach massiver Bestreikung von Zentrallagern in Norddeutschland in der vergangenen Woche ein Angebot über 50 Millionen Euro unterbreitet, um die Landwirte in Sachen Tierwohl zu fördern. Der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl sagte dazu: "Lidl und Kaufland können sich nicht einfach mit einer solchen Einzelaktion freikaufen. Denn die Marktmacht und der Preisdruck durch den LEH und die Billigangebote im Supermarkt verschwinden dadurch ja nicht einfach.
Das kann nur der Auftakt zu einem dauerhaft deutlich verantwortungsbewussteren und faireren Umgang mit den Erzeugern sein!" Auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, bewertet das vorgelegte Angebot des Lebensmitteleinzelhändlers Lidl äußerst kritisch: „Das ist zwar eine nette Geste und ein Zeichen der Wertschätzung für die Initiative Tierwohl. Aber wegen des andauernden Preiskampfs verlieren unsere Bauern diesen Betrag fast wöchentlich. So ein Trostpflaster reicht bei Weitem nicht aus, um die grundsätzlichen Probleme zwischen Landwirtschaft und dem gesamten LEH zu lösen.
Wir brauchen eine grundlegende Veränderung in der Zusammenarbeit. “Dazu gehören aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes folgende Punkte:
Klare Selbstverpflichtung des Handels zum Ausstieg aus der „Dauerniedrigpreiskultur“
Das Kartellrecht darf nicht länger Landwirte und ihre Vermarkter daran hindern, Gegengewichte zum Handel zu bilden
Förderung der heimischen Landwirtschaft in der Einkaufspolitik
Transparenz durch eine flächendeckende Herkunftskennzeichnung
Angemessene Bezahlung für höhere Qualitätsstandards
Aufbau langfristiger und verlässlicher Lieferbeziehungen
Anwendung der UTP-Regel für alle erzeugergetragenen Vermarktungsunternehmen
Quelle: Landwirtschaft im Landkreis Erding - Michael Hamburger