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Landkreis Erding: Preisträger des Sozialpreises 2025
Bild: Archiv - Landratsamt Erding
Dieses Jahr werden eine Einzelperson und ein Verein mit dem Sozialpreis des Landkreises Erding ausgezeichnet.
Die Preisträger sind Frau Marlene Hohlbach und der Verein für therapeutisches Reiten Taufkirchen/Vils
Marlene Hohlbach
In Anerkennung besonderer, langjähriger Verdienste im Bereich des ehrenamtlichen Engagements verleiht der Landkreis Erding den Sozialpreis 2025 an Frau Marlene Hohlbach. Diese Auszeichnung würdigt ihre herausragende und vorbildhafte ehrenamtliche Tätigkeit, insbesondere ihre zentrale Rolle als Gründerin und Einsatzleiterin der „Grünen Damen und Herren“ am Klinikum Landkreis Erding. Sie hat damit einen unverzichtbaren Dienst für die Betreuung von Patientinnen und Patienten an den Standorten Erding und Dorfen etabliert, der auf zehn Jahre erfolgreicher Arbeit zurückblickt und eine Kultur der Hilfsbereitschaft nachhaltig fördert.
Frau Hohlbachs Engagement ist Ausdruck einer tiefen inneren Haltung und einer langjährigen Erfahrung im Ehrenamt. Sie blickt auf eine beeindruckende 25-jährige Dienstzeit als Krankenhaushelferin an der Uni-Klinik in Herne zurück, bevor sie vor gut zehn Jahren aus familiären Gründen in den Landkreis Erding umzog. Unmittelbar nach ihrer Ankunft hier ergriff Frau Hohlbach die Initiative und rief zusammen mit der damaligen Pflegedirektorin Gertrud Friess-Ott den ehrenamtlichen Besuchsdienst ins Leben. Sie war die treibende Kraft, die diese Idee aus den 1960er-Jahren, inspiriert von den „Pink Ladies“ in den USA, hier in die Tat umsetzte und zu einem festen, verlässlichen und unverzichtbaren Angebot am Klinikum machte.
Der Kern des Dienstes liegt im Schenken von Zeit und Zuwendung. Die Ehrenamtlichen besuchen die Patientinnen und Patienten auf den Stationen, hören ihnen zu, trösten und ermutigen sie und erledigen kleine Besorgungen Die Gruppe der „Grünen Damen“, die anfänglich mit elf Helferinnen startete, ist unter Frau Hohlbachs kontinuierlicher Einsatzleitung stetig gewachsen und besteht heute aus 21 engagierten Frauen und Männern. Im Jahr 2022 wurde der Dienst dank des Einsatzes von Roswitha Kruppa auch auf die Klinik Dorfen ausgeweitet, womit die Versorgung im gesamten Klinikum Landkreis Erding gewährleistet ist.
Die „Grünen Damen und Herren“ tragen als Arbeitskleidung die Farbe Grün, die sinnbildlich für Hoffnung steht. Diese Hoffnung schenken sie täglich an Menschen, die krank sind, Sorgen haben oder sich einsam fühlen. Ihr Wirken entlastet das Klinikpersonal und fördert ein menschliches Miteinander, das für unseren Landkreis unerlässlich ist.
Der Dienst von Frau Hohlbach ist Menschlichkeit in ihrer reinsten Form. Mit dem Sozialpreis 2025 bedankt sich der Landkreis für Frau Hohlbachs Lebenswerk im Ehrenamt, ihre organisatorische Stärke und ihre Fähigkeit, solch eine tragende Institution zu formen, die unser gesellschaftliches Leben bereichert.
Verein für therapeutisches Reiten Taufkirchen/Vils e.V.
Die Verbindung von Mensch und Tier ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Dort, wo die gesprochene Sprache an ihre Grenzen gerät, oder vielleicht gar nicht möglich ist, finden Menschen und Tiere Kommunikationswege über Blicke, Berührungen oder auch nur die bloße Anwesenheit und überwinden so Barrieren und Hindernisse.
Eine Institution, die sich diese besondere Eigenschaft zu Nutze macht und im besten Sinne für Mensch und Tier einsetzt, ist der Verein für Therapeutisches Reiten Taufkirchen/Vils. Seit 1996 engagieren sich die rund 70 Mitglieder für Menschen mit Einschränkungen und helfen ihnen dabei, ihren Alltag besser zu bewältigen. Therapeutisches Reiten fördert nicht nur die körperliche und seelische Gesundheit, sondern auch die soziale Integration von Menschen mit Behinderung, psychischen Belastungen oder besonderen Lebenssituationen. Mit pädagogischen, psychologischen, psychotherapeutischen, rehabilitativen und sozial-integrativen Maßnahmen, die über das Medium Pferd umgesetzt werden, kann so eine deutliche Verbesserung der jeweiligen Lebenssituation erzielt werden. Dabei stehen Therapie und Förderung im Mittelpunkt; reiterliche Fähigkeiten sind dagegen eher nebensächlich.
Der Verein ist nicht örtlich auf die Gemeinde begrenzt, sondern überregional tätig und finanziert sich zu 100% aus Spenden. Der finanzielle Eigenanteil der Eltern wird dadurch so gering wie möglich gehalten. Die Therapiestunden finden in der Reithalle des Reit- und Fahrvereins Taufkirchen/Vils e.V. statt, der diese an zwei Nachmittagen in der Woche kostenlos zur Verfügung stellt. Zudem werden die Pferde von den Eigentümern kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Hier wird ein Ort der Begegnung geschaffen, an dem Inklusion praktisch und „greifbar“ gelebt wird. Menschen jeden Alters, mit und ohne Einschränkung, kommen durch die gemeinsame Arbeit mit den Pferden zusammen. Hier geht es nicht nur ums „Reiten und die Bewegung“, sondern auch um die Versorgung der Pferde.
Darüber hinaus bewahrt und vermittelt der Verein traditionelles Wissen im Umgang mit Pferden. Durch die enge Verbindung von Mensch, Tier und Natur vermittelt der Verein auch Kindern und Jugendlichen ein nachhaltiges Umweltbewusstsein und stärkt den respektvollen Umgang mit Tieren und Landschaften. Zudem werden auch regionale Kooperationen eingegangen (z. B. mit Landwirten, Schulen oder sozialen Einrichtungen). Diese tragen zusätzlich dazu bei, regionale Strukturen zu fördern und ökologisches Denken zu verankern.
Die engagierten Vereinsmitglieder mit ihrer Vorstandsvorsitzenden Sosa Balderanou leisten alle einen wichtigen Beitrag zur gelebten Inklusion in unserer Gesellschaft. Ihr Engagement zeigt, dass Inklusion nicht nur ein Konzept ist, sondern gelebt und aktiv gestaltet werden muss. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, Barrieren abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu schaffen.Dies würdigt der Landkreis Erding mit dem Sozialpreis 2025.
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