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Kultur- und Umweltpreisverleihung des Landkreises Erding 2025
Bild: Archiv - Landratsamt Erding
Holzland Blaskapelle
Der Kulturpreis 2025 wird an eine Gruppierung vergeben, die über viele Jahrzehnte
hinweg beständig zur kulturellen Identität des Landkreises Erding beigetragen hat.
Der Preisträger wurde ausgewählt auf Grundlage seines Engagements in den
Bereichen Volksmusik, Brauchtum, Bildung und Heimatpflege.
Ausgezeichnet wird die Holzland Blaskapelle. Seit ihrer Gründung im Jahr 1987
hat sie sich zu einem bedeutenden Kulturträger entwickelt, dessen Einfluss über die
Grenzen des Landkreises hinaus reicht.
Die Wurzeln der Blaskapelle reichen in das Jahr 1984 zurück, als auf Initiative von
Vertretern der Holzlandgemeinden ein Startkapital von 20.000 DM für den Kauf von
Instrumenten bereitgestellt wurde. Zwei Jahre später fand die erste Probe statt, 1987 folgte die Gründungsversammlung mit 29 Mitgliedern. Seither ist die Holzland Blaskapelle stetig gewachsen und hat sich zu einem festen Bestandteil der regionalen Musik- und Vereinskultur entwickelt.
Ihr Repertoire reicht von traditioneller Blasmusik über Walzer und Polka bis hin zu Volkstänzen. Sie spielt bei Volksfesten, Fahnenweihen, Jubiläen, kirchlichen Anlässen, Christkindlmärkten und Geburtstagsfeiern.
Besonders auffällig ist ihre Rolle als Imageträger des Landkreises: Ob auf der Oidn Wiesn beim größten Volksfest der Welt, dem Oktoberfest oder bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin, der größten Landwirtschafts- und Verbraucherausstellung weltweit, auf der sich der Landkreis Erding regelmäßig mit einem eigenen Stand präsentiert.
Die Holzland Blaskapelle trägt traditionell dazu bei, die Kultur des Landkreises nach außen sichtbar, sympathisch und lebendig zu vertreten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nachwuchsförderung. Die Kapelle bildet junge
Musikerinnen und Musiker aus, sorgt für Kontinuität und Weitergabe musikalischer Tradition. Dieses Engagement sichert nicht nur die handwerklich-musikalische Qualität, sondern stärkt auch die Bindung jüngerer Generationen an Heimat, Brauchtum und Gemeinschaft.
Das Wirken der Holzland Blaskapelle um Kapellmeister Kurt Müller und 1. Vorstand Michael Andruet sowie seinem langjährigen Vorgänger Hans Wegmann fußt auf
ehrenamtlichem Engagement. Mitglieder investieren ihre Freizeit, um musikalisches Können zu vertiefen, Aufführungen vorzubereiten und Veranstaltungen kulturell zu bereichern.
Ihre Tätigkeit trägt zur Erhaltung regionaler Tradition bei und fungiert zugleich als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Mit der Verleihung des Kulturpreises 2025 würdigt der Landkreis Erding die Leistungen der Holzland Blaskapelle in den Bereichen Volksmusik, Kulturidentität und Brauchtumspflege sowie Nachwuchsarbeit. Die Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung solcher kultureller Initiativen für die Gemeinschaft und anerkennt die Verdienste eines Vereins, der wesentlich zum kulturellen Leben des Landkreises beiträgt.
Georg Rothenaicher
Georg Rothenaicher prägt seit Jahrzehnten als Chorregent und Organist der Stadtpfarrkirche St. Johannes Erding sowie als Dekanatskirchenmusiker das Musikleben des gesamten Landkreises. Sein außerordentlicher persönlicher Einsatz in der kirchlichen, wie auch in der weltlichen Musikszene macht ihn zu einer Schlüsselfigur im kulturellen Leben des Landkreises Erding.
Durch seinen hohen künstlerischen Anspruch und seinen Willen, immer wieder neue künstlerische Pfade zu beschreiten, hat die Kirchenmusik in St. Johannes ein besonderes Renommee erlangt und erhält bis weit über die Landkreisgrenzen hinaus großen Zuspruch.
Insbesondere die Internationale Orgelwoche Erding hat sich unter seiner künstlerischen Leitung zu einem Höhepunkt im Terminkalender der klassischen Musikszene in Bayern entwickelt und ist jedes Jahr Anziehungspunkt für Spitzenorganisten aus aller Welt.
Dazu trägt selbstverständlich auch die Rieger-Orgel bei, an deren Planung Rothenaicher im Jahr 1991 maßgeblich beteiligt war.
Auch das jährliche Eröffnungskonzert der Internationalen Orgelwoche setzt unter seiner Leitung jährlich Maßstäbe, so etwa vergangenes Jahr mit der Würdigung des Lebenswerkes von Anton Bruckner und 2025 mit einer Erdinger Erstaufführung der
Jazzkomposition „Mass in Blue“ des britischen Komponisten Will Todd.
Der große Chor der Pfarrkirche St. Johann steht dabei exemplarisch für Rothenaichers hohe künstlerische und pädagogische Standards. Unter seiner Leitung interpretieren rund 45 Sängerinnen und Sänger anspruchsvolle Chorliteratur aus unterschiedlichen Stilepochen. Wöchentliche Proben, eine intensive Jahresplanung und regelmäßige Sonderprojekte sichern kontinuierlich die Entwicklung des Ensembles.
Rothenaicher gelingt es, motivierte Laien verschiedener Altersgruppen ebenso wie erfahrene Sängerinnen und Sänger aus dem Landkreis in eine produktive musikalische Gemeinschaft zu integrieren.
Die jährlichen Programme bieten eine Mischung aus klassischer und zeitgenössischer
Sakralmusik, aber auch konzertante Musik außerhalb der Liturgie.
Ebenfalls verantwortlich zeichnet er gemeinsam mit seiner Frau Elfriede für die Gründung der Bambini-, Kinder- und Jugendchöre. Rund 100 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 18 Jahren werden heute in verschiedenen Ensembles mit Spaß und sinnstiftender Freizeitbeschäftigung an den anspruchsvollen Chorgesang herangeführt.
Aufführungen wie zuletzt die Weihnachtsgeschichte von Carl Orff oder die Kinderoper „Nach uns die Sintflut“ sind nicht nur für das Publikum, sondern auch für die Aufführenden ein besonderes Erlebnis, an dem sie durch Fleiß, Disziplin und Liebe für die Musik wachsen. So zählt es abermals zu Rothenaichers Verdiensten, dass heute ein erheblicher Anteil der Sängerinnen und Sänger des Großen Chores, der Choralschola und des Kammerchores „Madrigalisti Ardingenses“ aus dem eigenen Nachwuchs generiert werden kann.
Georg Rothenaicher bereichert seit vier Jahrzehnten das kulturelle Leben im Landkreis Erding maßgeblich. Hochverdient wird er damit für sein Wirken mit dem Kultur- und Umweltpreis des Landkreises Erding 2025 ausgezeichnet.