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Inflation in Deutschland stabilisiert sich: Was sind die Auswirkungen?
Foto: umsplash.com - Joachim Schnürle
Nach Jahren der Teuerung scheint der Preisanstieg in Deutschland eine Verschnaufpause einzulegen. Mit 2,0 Prozent liegt die Inflationsrate im Juli 2025 exakt dort, wo die Europäische Zentralbank ihr langfristiges Ziel verortet.
Klingt erstmal wie ein Grund zur Freude, zumal der Begriff „Stabilität“ doch angenehm in den Ohren klingt. Doch wer genauer hinsieht, stellt fest, dass von einem Rückwärtsgang bei den Preisen keine Rede sein kann. Es geht lediglich nicht mehr so rasant bergauf wie zuvor.
Was bedeutet stabile Inflation konkret für Preise und Verbraucher?
Wenn Wirtschaftsinstitute von einer „stabilen Inflation“ sprechen, meinen sie im Grunde nichts anderes als ein konstantes Preiswachstum auf vergleichsweise gemäßigtem Niveau. Im Klartext heißt das, dass alles teuer bleibt, es aber zumindest nicht noch viel teurer wird.
Für Verbraucher, die sich ohnehin schon an neue Preisniveaus gewöhnen mussten, ist das kaum spürbar. Ein Brot, das vor zwei Jahren 2,50 Euro gekostet hat, steht jetzt für 3,10 Euro im Regal. Und dort bleibt es auch erst einmal. Eine Erleichterung ist das nur in der Theorie.
Wer auf eine Rückkehr früherer Preise hofft, wird enttäuscht. Inflation funktioniert nicht wie ein Jo-Jo, das munter auf und ab hüpft. Preissteigerungen summieren sich über die Jahre, sie werden nicht rückabgewickelt. Eine Inflation von 2 Prozent bedeutet also lediglich, dass sich der Aufschlag verlangsamt, nicht aber, dass er verschwindet.
Welche Lebensbereiche wirklich betroffen sind
Dass sich die allgemeine Teuerung abgeschwächt hat, liegt in erster Linie an den Energiepreisen. Während Strom und Gas zuletzt weniger ins Kontor schlugen als noch vor einem Jahr, sind andere Lebensbereiche von dieser Entspannung weit entfernt.
In Restaurants und Cafés etwa steigen die Preise weiter, ebenso bei Dienstleistungen wie Handwerk oder Friseurbesuch. Auch im Mietsektor zeigt sich keine Atempause. Besonders in den Städten geht die Kurve kontinuierlich nach oben, wenn auch weniger steil als noch 2022.
Auffällig ist, dass nicht alle Warengruppen gleich stark zur Gesamtinflation beitragen. Lebensmittelpreise etwa entwickeln sich seit einigen Monaten moderater, was jedoch nicht bedeutet, dass sie günstiger würden. Im Gegenteil, sie sind auf einem neuen Preisplateau angekommen, das sich hartnäckig hält. Frühere Entlastungen, etwa durch staatliche Preisbremsen oder Sonderaktionen im Handel, haben ihren Effekt weitgehend verloren.
Gleichzeitig bildet der offizielle Warenkorb, der zur Berechnung der Inflation herangezogen wird, längst nicht mehr die Lebenswirklichkeit vieler Haushalte ab. Wer ein anderes Konsumverhalten hat als der statistische Durchschnitt, spürt die Teuerung oft stärker oder an ganz anderen Stellen.
Ein Single mit Gasheizung in einer Mietwohnung lebt nun einmal unter anderen Bedingungen als eine Familie mit zwei Kindern im Reihenhaus. Der vielzitierte „durchschnittliche Verbraucher“ existiert nicht. Wer bislang mehr ausgegeben hat, gibt jetzt eben noch mehr aus.
Warum sich Limits und Schwellenwerte anpassen müssen
Was im Konsum spürbar ist, macht sich in der Regulierung leise, aber deutlich bemerkbar. Zahlreiche gesetzlich festgelegte Beträge wie Steuerfreibeträge oder Fördergrenzen basieren auf Beträgen aus einer Zeit, in der 100 Euro noch deutlich mehr Kaufkraft hatten. Ohne Indexierung verlieren solche Grenzen auf Dauer ihre Funktion.
Wer etwa im Casino unterwegs ist und auf den ersten Blick meint, dass eine 1 € Einzahlung auch heute noch einen ähnlich hohen Gegenwert wie vor drei Jahren hat, irrt ebenfalls. Gerade bei kleinen Einsätzen zeigt sich besonders deutlich, wie stark die Inflation eingegriffen hat. Vor diesem Hintergrund sollten auch gesetzliche Einzahlungslimits neu diskutiert werden.
Besonders deutlich zeigt sich das Phänomen auch bei sozial- und familienpolitischen Leistungen. Viele dieser Beträge wurden zwar punktuell erhöht, doch selten im Gleichschritt mit der Inflation. Das Ergebnis: Die Unterstützung verliert schleichend an Wert, während die Lebenshaltungskosten kontinuierlich steigen.
Wer auf solche Hilfen angewiesen ist, steht heute oft mit weniger realer Kaufkraft da als noch vor wenigen Jahren, obwohl die Summen auf dem Papier gleich oder sogar leicht gestiegen sind.
EZB-Ziel erreicht: Was heißt das eigentlich für Geldpolitik, Zinsen und Wirtschaft?
Dass die Europäische Zentralbank ihr Inflationsziel von 2 Prozent erreicht sieht, eröffnet ihr zumindest theoretisch neue Handlungsspielräume. Die Zinsen könnten bald wieder leicht sinken, sofern sich die Stabilisierung tatsächlich verfestigt. Für die Finanzmärkte ist das ein Hoffnungsschimmer, für Kreditnehmer eine vorsichtige Erleichterung.
Gleichzeitig bedeutet dieses Niveau auch Planungssicherheit für Unternehmen. Investitionen, die in Zeiten extremer Preisunsicherheit aufgeschoben wurden, könnten jetzt wieder realistischer kalkuliert werden. Doch die EZB wird sich hüten, zu früh auf Lockerungskurs zu schwenken. Zu frisch sind die Erfahrungen der jüngsten Inflationswellen, zu instabil das geopolitische Umfeld.
Wem nutzt die neue Stabilität wirklich?
Wer Geld auf dem Tagesgeldkonto hortet, dürfte sich zum ersten Mal seit Langem nicht mehr ganz so sehr als Finanzverlierer fühlen. Die Realzinsen, also die Rendite nach Abzug der Inflation, zeigen Tendenzen zur Besserung. Sparen lohnt sich zwar immer noch nicht wirklich, aber immerhin verliert das Geld nicht mehr ganz so schnell an Wert wie noch vor zwölf Monaten.
Auf dem Kapitalmarkt bleibt das Bild gemischt. Während Aktien und Anleihen von der abnehmenden Inflationsdynamik profitieren, bleibt das Misstrauen gegenüber zu optimistischen Szenarien bestehen. Viele Anleger warten weiter ab, statt groß einzusteigen.
Für Kreditnehmer sieht es ebenfalls durchwachsen aus. Die Leitzinsen sind zwar nicht weiter gestiegen, bleiben aber auf einem Niveau, das viele Finanzierungen teuer macht. Wer jetzt Immobilien kauft, baut oder modernisiert, kalkuliert mit hohen Materialkosten und mit spürbar teureren Krediten.
Ist die stabile Inflation ein Lichtblick oder nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm?
Die Entwarnung ist trügerisch. Auch wenn der Preisdruck nachgelassen hat, schlummern unter der Oberfläche zahlreiche Risiken. Lieferketten sind längst nicht so robust, wie es die optimistischen Prognosen suggerieren. Rohstoffmärkte reagieren sensibel auf jede geopolitische Unwucht, die Energiefrage bleibt ein Zankapfel.
Auch die Lohnentwicklung könnte zur neuen Preisspirale führen. Wenn in den kommenden Tarifrunden höhere Gehälter durchgesetzt werden, droht die nächste Preisrunde, dieses Mal von innen heraus entfacht. Die sogenannte Lohn-Preis-Spirale ist ein Szenario mit realer Sprengkraft.
Stabile Inflation ist daher kein Zustand, der automatisch Sicherheit bedeutet. Sie ist vielmehr ein Moment des Innehaltens in einem wirtschaftlichen Umfeld, das weiterhin von Unsicherheiten geprägt ist. Wer heute von Entspannung spricht, sollte besser gleichzeitig den Blick auf das richten, was morgen kommen könnte.
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