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Kanalisierung in den legalen Markt: GGL laut Tätigkeitsbericht für 2024 noch vor Herausforderungen
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Viele würden beim Stichwort Glücksspielmarkt in Deutschland wohl vermuten, dass längst alles geregelt und sauber sortiert ist. Der aktuelle Tätigkeitsbericht der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder zeichnet jedoch ein anderes Bild. Fortschritte sind zweifellos zu erkennen, doch der Weg zu einer wirksamen Kanalisierung bleibt gespickt mit Stolperfallen. Gemeint ist damit der Plan, möglichst viele Spieler von illegalen Plattformen hin zu regulierten, kontrollierten Angeboten zu bringen, um echte Aufsicht und Schutz zu gewährleisten.
Genau in diesem Ziel steckt der Kern des Glücksspielstaatsvertrags. Schließlich kann nur in einem legal überwachten System Spielsucht wirksam eingedämmt werden. Es können nur legale Anbieter wirklich überzeugen, wenn es um die Sicherheit der Spieler geht. Die Evaluation im Jahr 2026 sowie die erneute Unterzeichnung 2028 rücken immer näher, was zusätzlichen Druck aufbaut. Ob alle Bundesländer dann tatsächlich gemeinsam an einem Strang ziehen, steht nämlich noch nicht fest.
Die Rolle der Kanalisierung im Glücksspielrecht
Hinter dem recht technischen Begriff Kanalisierung verbirgt sich die Absicht, möglichst viele Spielenden gezielt in den regulierten Markt zu lenken, sodass unkontrollierte Anbieter allmählich verschwinden. Der Gedanke wirkt simpel und besitzt zugleich politischen Zündstoff. Wer bei einem legal lizenzierten Anbieter spielt, genießt Schutzmechanismen wie Altersverifikationen, Sperrdateien sowie Einzahlungslimits, die problematisches Verhalten eindämmen sollen.
Illegale Portale ignorieren solche Vorkehrungen schlichtweg. Dadurch steigt das Risiko für Betrug, Geldwäsche oder Spielsucht, ohne dass der Staat noch eingreifen könnte. Deshalb setzen die Bundesländer alles daran, den legalen Markt so attraktiv zu gestalten, dass die Spielenden freiwillig dortbleiben.
Ein Marktanteil von über 90 Prozent gilt als politisch wünschenswert, um den Schwarzmarkt wirklich zurückzudrängen. Diese Balance zwischen Schutz und Attraktivität gleicht einer Gratwanderung. Fallen die Vorgaben zu streng aus, verliert das legale Angebot an Reiz, locken sie hingegen zu viele Freiheiten, kann der Spielerschutz nicht mehr greifen.
Nur etwa die Hälfte der Spielenden wird erreicht
Der aktuelle Bericht der GGL verschweigt nicht, dass der Erfolg bislang überschaubar bleibt. Die geschätzte Kanalisierungsquote liegt bei rund 50 Prozent und anders gesagt, sucht etwa jeder zweite Spielende weiterhin den Kick bei illegalen Plattformen, die keinerlei staatlicher Kontrolle unterliegen.
Dieses Ergebnis liegt deutlich unter dem selbst gesteckten Ziel. Denn der Schwarzmarkt zeigt sich zäh wie altes Kaugummi, das sich nur schwer von der Sohle lösen lässt. Anbieter im Ausland verstecken sich hinter undurchsichtigen Firmenkonstrukten, wechseln Domains im Handumdrehen und umgehen selbst ausgeklügelte Sperrmechanismen.
Die GGL betont in ihrem Bericht, dass bereits zahlreiche Verfahren laufen und Kooperationen mit Zahlungsdienstleistern aufgebaut wurden. Doch insgesamt bleibt der Eindruck, dass der legale Markt noch zu wenig Reichweite entfaltet. Die legale Werbung unterliegt strengen Regeln, um keine unkontrollierte Spiellust zu befeuern.
Illegale Anbieter hingegen ignorieren solche Grenzen, werben aggressiv und versprechen hohe Gewinne sowie wenige Einschränkungen. Kein Wunder, dass viele nach wie vor auf die falsche Seite wechseln.
Wo die legalen Angebote an ihre Grenzen stoßen und was den Marktanteil bremst
Genau hier zeigt sich das Dilemma, das den legalen Markt belastet. Wer sich an Regeln hält, muss Einzahlungslimits respektieren, wird in Sperrdateien geführt oder im Zweifelsfall komplett vom Spiel ausgeschlossen. Diese Instrumente dienen zwar dem Schutz vor Spielsucht, wirken jedoch für manche wie eine unangenehme Fessel. Illegale Anbieter bieten dagegen alles, was Nervenkitzel steigert: hohe Einsätze, schnelle Gewinne, keine Formalitäten. Wer solche Verlockungen ausblendet, ignoriert die Realität.
Dazu kommen technische Kniffe wie VPNs oder alternative Bezahlmethoden, die selbst gut gemeinte Sperren umgehen. Auch auf juristischem Weg erweist sich die Bekämpfung als mühselig. Verfahren ziehen sich über Jahre, internationale Anbieter entziehen sich schlicht der Zuständigkeit. Netzsperren gelten zudem als umstritten und lassen sich leicht umgehen. Zahlungsblockaden könnten helfen, sind jedoch nur wirksam, wenn Banken und Zahlungsdienstleister konsequent mitziehen. Diese Konsequenz fehlt mitunter noch. Das Imageproblem macht die Sache nicht leichter, denn wer nur wenig Werbung schalten darf, bleibt schlicht unsichtbar.
Mehr Vertrauen schaffen und gleichzeitig Spielerschutz stärken – die Maßnahmen der GGL für 2024
Im Jahr 2024 hat die GGL neue Instrumente aufgefahren, um ihr Ziel zu erreichen. Besonders die Kooperation mit Zahlungsdienstleistern soll verhindern, dass illegale Anbieter weiterhin ungehindert Zahlungen entgegennehmen. Blockiert die Bank die Überweisung, bleibt dem Spielenden kaum eine andere Wahl, als sich einem lizenzierten Anbieter zuzuwenden.
Parallel sollen Aufklärungsinitiativen deutlich machen, welche Vorteile das regulierte Spiel bietet. Sichere Gewinne, faire Auszahlungen, geprüfte Software und Ansprechpartner bei Problemen sind Argumente, die für den legalen Markt sprechen.
Zudem wird die Überwachung von Werbung verschärft. Illegale Werbebanner oder Influencer-Kampagnen sollen schneller verschwinden, sodass weniger Menschen in den Schwarzmarkt abwandern. Die Kunst liegt darin, den legalen Markt nicht kaputtzuregulieren. Denn überzogene Vorschriften könnten ihn so unattraktiv machen, dass sich Spielende noch stärker ins Dunkelfeld zurückziehen. Diese Gratwanderung bleibt auch 2024 eine der größten Herausforderungen für die Behörde.
Die Evaluation 2026 sowie der Blick auf 2028
In zwei Jahren steht die große Prüfung an, die zeigen soll, ob der Glücksspielstaatsvertrag seine Ziele erreicht. Die Politik will wissen, ob tatsächlich mehr Menschen im legalen Markt bleiben, ob der Spielerschutz greift und ob der Vollzug gegen schwarze Schafe funktioniert.
Jedes Bundesland muss dafür Daten vorlegen, um den Erfolg messbar zu machen. Sollten diese Daten schwach ausfallen, dürften Diskussionen über eine Reform rasch an Fahrt aufnehmen.
Spannend wird auch das Jahr 2028. Dann läuft der aktuelle Staatsvertrag aus und die Länder müssen neu entscheiden. Bisher herrschte Einigkeit über ein gemeinsames Vorgehen, doch das kann sich ändern. Einige Länder könnten versuchen, eigene Wege zu gehen, um entweder strengere Regeln oder mehr Einnahmen aus dem Glücksspiel zu sichern.
Das würde jedoch einen Flickenteppich erzeugen, den internationale Anbieter sofort ausnutzen könnten. Genau davor warnen Experten seit Jahren. Einheitliche Regeln gelten als wirksamer, weil sich deren Durchsetzung einfacher gestalten lässt. Wer das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen verliert, wird daher auch 2028 um eine Verlängerung ringen müssen.
Von Fortschritten und Ernüchterung
Unterm Strich lässt sich festhalten, dass die GGL durchaus positive Nachrichten verkünden kann. Trotzdem bleibt der Anteil illegaler Angebote hoch, weil viele Spielende dort genau das suchen, was legale Anbieter nicht bieten dürfen. Höhere Einsätze, weniger Limits, maximale Freiheit und das lockt immer noch mehr, als jeder Schutzversuch.
Zudem mangelt es am Vertrauen, dass regulierte Angebote wirklich fair ablaufen und nicht nur von Politik und Behörden überwacht werden. Nur wenn die legale Szene als sicher und attraktiv wahrgenommen wird, kann die Kanalisierung funktionieren. Selbst strengste Vorschriften werden niemals jede Hinterhofplattform vertreiben können. Realistisch betrachtet lässt sich der Schwarzmarkt nur so weit eindämmen, dass er keine ernsthafte Konkurrenz mehr darstellt.
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