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24.02.2020 - Erding

BRK Frühjahrsempfang mit interessanter Gesprächsrunde

Landrat Martin Bayerstorfer und Gabriele Uitz

Erding – Der diesjährige Frühjahrsempfang war geprägt durch eine Gesprächsrunde zum Thema Gewalt gegen Menschen. Interessante Gäste sorgten für einen informativen Abend.


Im Schrannensaal der Sparkasse Erding trafen sich Größen aus Wirtschaft, Politik und dem Roten Kreuz. Der Ablauf des Empfangs war etwas ungewöhnlich. Erst nach einem lautstarken Einspieler fand zunächst eine öffentliche Gesprächsrunde zum Thema „Gewalt“ statt, danach gab es die obligatorische Begrüßung und die Grußworte.

An der Gesprächsrunde nahmen im Podium Landrat Martin Bayerstorfer, Rechtsanwältin Antje Brandes, BRK-Kreisgeschäftsführerin Gisela van der Heijden, Nicky Cebulla vom Weißen Ring und Arno Helfrich von der Polizei München teil. Moderiert wurde die Gesprächsrunde durch die Journalistin Gabriele Uitz. Diese stellte kritische und provokante Fragen an die Teilnehmer. Zum Einstieg in das Thema riet Rechtsanwältin Antje Brandes Frauen dazu, lieber die Polizei zu rufen, als versuchen zurück zu schlagen. Auch wenn dies als Notwehr zählt. Wichtig sei, bei jeglicher Form von Gewalt, dass es Zeugen gibt.

Arno Helfrich von der Münchener Polizei sagte einen interessanten Satz: „Wo Gewalt beginnt, definiert jeder selbst. Es müssen keine Schläge sein. Schimpfworte können auch beleidigen und verletzen.“ Cyber-Stalking/Mobbing sei ein ganz großes Thema bei Erwachsenen und immer mehr bei Kindern und Jugendlichen. Eltern müssen Vorbild sein, auch im Umgang mit digitaler Technik. Der Umgang, muss von Kindern erst gelernt werden. Die Präventionsarbeit an den Schulen ist von zentraler Bedeutung.

Zum Cyber-Stalking wies Nicky Cebulla auf eine App vom Weißen Ring hin. Wenn Männer bei ihren Partnerinnen das Handy kontrollieren und ein Gewalt-Tagebuch löschen wollen, so bleibt dieses in der App bestehen und kann später in einem Gerichtsverfahren hilfreich sein.

Gisela van der Heijden berichtete über die Arbeit des Frauenhauses, das seit 2018 in Trägerschaft des BRK ist. Das Frauenhaus ist oftmals voll belegt. Ist kein Zimmer frei, wird die Frau nicht abgewiesen, sondern es wird ein Zimmer in einem anderen Frauenhaus gesucht. Van der Heijden erwähnte, dass Frauen länger im Frauenhaus verweilen, als geplant. Sie finden keine Wohnung oder können noch nicht ins normale Leben entlassen werden. Durch das Sozialministerium wurde, auch durch die Initialzündung von Landrat Martin Bayerstorfer und Gisela van der Heijden, ein Second Stage-Angebot als Pilotprojekt ins Leben gerufen. Landrat Martin Bayerstorfer konnte dafür bereits zwei Wohnungen zur Verfügung stellen, die dritte folgt im März. In den Wohnungen können Frauen sich ein normales Leben aufbauen, werden aber ambulant von Sozialpädagoginnen betreut. Sie werden bei der Wohnungssuche unterstützt.

Gisela van der Heijden lenkte die Aufmerksamkeit während des Gesprächs noch in eine andere Richtung. Neben körperlicher und psychischer Gewalt an Frauen und Männern, gibt es Gewalt in der häuslichen Pflege. Schläge, Beschimpfungen, Nahrungsentzug, Geldentzug kommen da vor. Keine Rechtfertigung, aber eine Erklärung sei u.a. die Überforderung der Angehörigen. Diese müssen gecoacht werden bzw. eine „Notrufnummer“ für diese Betroffenen wäre sehr wichtig. Als einen weiteren Schritt für die Menschen, die gepflegt werden, wäre ein Schutz-Bett im Krankenhaus. Bayerstorfer wies auf den Krisenpflegedienst hin, den der Landkreis installieren möchte. Dieser würde dann greifen, wenn Pflegebedürftige aus dem Krankenhaus entlassen werden und nicht gleich alles zur Verfügung haben, wie einen Ambulanten Pflegedienst.

Das Fazit der informativen Gesprächsrunde: Es gibt im Landkreis Erding bei jeder Form von Gewalt Hilfsangebote. Kein betroffener Mensch steht alleine da. Wichtig ist, dass alle ein offenes Ohr und Auge haben und nicht wegsehen oder –hören.

Bei der anschließenden Begrüßung durch den BRK-Vorsitzenden Franz Hofstetter dankte dieser allen Unterstützern, ehrenamtlichen Helfern, hauptamtlichen Mitarbeitern, also der ganzen BRK-Familie, für die geleistete Arbeit.

In seinem Grußwort dankte Landrat Martin Bayerstorfer ebenfalls allen Rotkreuzlern, Hilfsdiensten, Feuerwehren… Es sei äußerst wichtig, jungen Menschen ein Ehrenamt näher zu bringen und zwar im persönlichen Gespräch. Diese gehen im digitalen Zeitalter immer mehr verloren.

Sparkassen-Chef und Hausherr Joachim Sommer arbeitet die Gesprächsrunde in seinem Grußwort kurz auf. Er habe enorm viel gelernt. Ihm ist die Vielfältigkeit der Rotkreuzarbeit bewusst geworden und wie wichtig das BRK ist. Er findet diese Arbeit sehr unterstützenswert.

Die musikalische Umrahmung des Frühjahrsempfangs übernahm Bernd Scheumaier von der Kreismusikschule gemeinsam mit seiner Tochter. Für das leibliche Wohl sorgte der Catering-Service „Klein, aber fein“ aus dem Landkreis.

Quelle: BRK Kreisverband Erding

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