Interview mit der Caritas Erding
Die Caritas ist mehr als eine Organisation. Sie ist eine Grundhaltung gegenüber Menschen, besonders gegenüber Menschen in Not. Ihre Wurzeln hat sie in der Liebe Jesu zu den Menschen. Wie er will sie ohne Ansehen der Nation, des Status oder der Konfession den Menschen mit Liebe und Achtung begegnen - in Deutschland und weltweit.
ED-live.de: Wie lange gibt es die Caritas in Erding bereits?
Die gibt es jetzt schon seit 1946. Erstmals begann sie mit nur einer einzelnen Person in Wartenberg, die sich um die Flüchtlingsarbeit gekümmert hat.
Wie viele Ehrenamtliche sind dort tätig?
Insgesamt im Landkreis sind das nun 146, wobei man noch 70 Helfer der Tafel in Taufkirchen dazuzählen kann, die ebenfalls zur Caritas gehören.
Wie viele Caritashäuser gibt es im Landkreis?
In Erding ist das Caritas Zentrum (mit Beratungsstellen und der ambulanten Pflege) die sozialpsychiatrischen Dienste, die Kinderburg und die Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung. In Dorfen gibt es eine Außenstelle für unsere Beratungsangebote und verschiedene Gruppen und in Taufkirchen sind das Mehrgenerationenhaus und der Tafelladen.
Welche Aktionen haben sie außer „1 Million Sterne“?
Wir bieten z.B. auch Berufsinformationsveranstaltungen für Schüler im Bereich pädagogische und pflegerische Berufe. Unsere verschiedenen Einrichtungen haben eigene Veranstaltung wie z.B. die Veranstaltungsreihe „Demenz geht uns alle an“ im Mehrgenerationenhaus
Was gehört zu den täglichen Aufgaben der Caritas?
Zu unseren Aufgaben gehört es, für die Menschen im Landkreis unabhängig des Alters oder der Nationalität Unterstützung anzubieten, ihr Leben selbst gut zu meistern. Das tut jede Einrichtung auf ihre Weise für die Menschen, die zu Ihnen kommen. Wir sind da für Senioren, Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderung, Menschen mit psychischer Erkrankung, in schwierigen Lebenssituationen oder mit Schulden. Zu unseren Schwerpunkten gehören Beratungsangebote, Gruppen, Präventions- und Betreuungsangebote und natürlich die Pflege daheim.
Welche Altersgruppen sprechen Sie an?
Alle Altersgruppen, da machen wir definitiv keine Einschränkungen!
Was sind die Ziele der Caritas?
Im Grunde spiegeln sich die Ziele darin wieder, Unterstützung zu geben, ihr Leben gut zu meistern beziehungsweise lebenswert zu leben. Der Name „Caritas“ heißt ja übersetzt auch Nächstenliebe.
Wie versuche Sie, diese umzusetzen?
Mit den vielen unterschiedlichen Angeboten. Zu unseren Schwerpunkten gehören Beratungsangebote, Gruppen, Präventions- und Betreuungsangebote und natürlich die Pflege daheim.
Wodurch finanziert sich die Caritas?
Durch Zuschüsse von der Gemeinde bis hin zur EU, dann durch sogenannte Leistungseinnahmen wie den Elternbeitrag, der bei dem Kindergartenplatz an uns entrichtet wird ,oder durch Einnahmen aus den Pflegekassen, durch Spenden, wobei einige Spenden gezielt für eigene Projekte gesammelt werden und durch die Caritassammlung. Die nicht gedeckten Kosten trägt der Caritasverband z.B. aus Kirchensteuern
Aus welchen Gründen entscheiden sich die Mitglieder für dieses Ehrenamt?
Viele entscheiden sich dafür, weil sie etwas Sinnvolles unternehmen möchten und der Gesellschaft etwas zurückgeben möchten. Manchmal trägt aber auch die persönliche Betroffenheit dazu bei.
Bekommen Sie auch entsprechende Fortbildungen oder Schulungen?
Natürlich! Da gibt es die Demenzhelferschulung, bei der die Teilnehmer theoretisches Hintergrundwissen erlangen, dann gibt es die Schulung für Paten im Alltag, für die Ämterlotsen, die Betroffene auf Termine im Jobcenter begleiten oder ihnen helfen, Anträge und Formulare entsprechend auszufüllen, außerdem gibt es Schulungen für die Brückenzeitenbetreuer im Mehrgenerationenhaus und bald auch für die geplanten Wohnungspaten. Die helfen z.B. Familien beim der Wohungsfindung. Weiterhin gibt es noch viele andere Schulungen für die verschiedenen Ehrenämter, die unter der Caritas zusammengefasst sind.
Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, wenn man das Ehrenamt ausführen möchte?
Das sind ganz individuelle Anforderungen, je nachdem, welches Ehrenamt man ausführt. Auf jeden Fall benötigt man dazu Offenheit, die Lust am Ehrenamt, Zeit, Ausdauer und Geduld, Zuverlässigkeit und man muss sich auch auf gewisse Weise abgrenzen können und schwere Schicksale nicht zu nah an sich selbst heranlassen.
Suchen Sie derzeit noch ehrenamtliche Helfer?
Oh ja, aktuell suchen wir für die Kinderburg einen/eine musikalischen ehrenamtliche/n Helfer/in für die Kinderburg, die/der sich musikalisch mit Kindergruppen beschäftigt. Außerdem brauchen wir auch für das „Rentabel“, einem Qualifizierungsbetrieb in Aufkirchen, noch ganz verschiedene Ehrenamtliche, die zum Beispiel nähen oder kochen oder gerne auch singen können. Dann suchen wir auch für die Patengroßeltern noch freiwillige Helfer, die gerne auch noch jünger sein dürfen. Aber auch für den Jugendclub der Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung, und dem Sozial-psychiatrischen Dienst, wie z.B. Begleitdienste, suchen wir Ehrenamtliche.
Vielen Dank für das Interview! Wir hoffen, dass sich durch dieses Gespräch vielleicht neue Ehrenamtliche für die ausgeschriebenen Ämter finden!