05.12.2019 - Flughafenregion
82 Millionen Rubel veruntreut -Amerikaner von russischen Behörden gesucht, von Bundespolizisten am Münchner Flughafen verhaftet
Bild: Archiv - Bundespolizeiinspektion Flughafen München
Das musste am Mittwochmorgen (4. Dezember) ein US-Amerikaner feststellen, der mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde. Die Strafverfolgungsbehörden in Russland werfen dem 56-Jährigen großangelegten Betrug, Untreue und Unterschlagung vor.
Bei Ankunft des Gesuchten aus Antalya vollstreckten Bundespolizisten im Erdinger Moos diesen Haftbefehl. Im Laufe des heutigen (5. Dezember) Tages werden die Grenzpolizisten den Festgenommenen nach Haftantrag durch die Generalstaatsanwaltschaft in München dem Haftrichter in Erding vorführen.
Ob der 56-Jährige Urlaub machte oder geschäftlich unterwegs war, wollte er den Beamten nicht sagen. Jedenfalls klickten bei seiner Ankunft aus dem türkischen Urlaubsort Antalya die Handschellen. Bei der grenzpolizeilichen Einreisekontrolle entdeckten die Bundespolizisten eine internationale Fahndungsnotiz. Die russischen Strafverfolgungsbehörden hatten die Polizeibehörden weltweit über Interpol vor ziemlich genau einem Jahr um die Festnahme des Mannes gebeten.
Die Moskauer Justiz wirft dem US-Bürger mit russischen Wurzeln vor, in den Jahren 2014 und 2015 zusammen mit mehreren Komplizen russische Banken um umgerechnet gut 1,1 Millionen Euro geprellt zu haben. Dazu sollen die Verdächtigen in betrügerischer Absicht mehrere Darlehensverträge abgeschlossen und das Geld dann verschwinden lassen haben.
Nachdem der New Yorker entweder die Geschicke von seinem Wohnsitz aus gesteuert hatte oder Russland verlassen hatte, bevor die Strafverfolgungsbehörden in Moskau ihre Arbeit aufnehmen konnten, schrieb die Staatsanwaltschaft in seiner Geburtsstadt den 56-Jährigen mit internationalem Haftbefehl zur Festnahme aus.
Diesen Haftbefehl vollstreckten Bundespolizisten am Münchner Airport jetzt und nahmen den Gesuchten fest. Nach Haftantrag der für das Auslieferungsverfahren zuständigen Generalstaatsanwaltschaft in München, werden die Bundespolizisten den gebürtigen Moskauer im Laufe des heutigen Tages dem Haftrichter beim Amtsgericht Erding vorführen. Im Falle einer Auslieferung erwarten den 56-Jährigen in seinem Geburtsland bis zu zehn Jahre Haft.
Bildunterschrift:
Mehrmals täglich ziehen Bundespolizisten am Münchner Airport mit Haftbefehl gesuchte Männer und Frauen aus dem Verkehr. Am Mittwoch ging den Beamten ein US-Amerikaner ins Netz, der von den Behörden in Russland mit internationalem Haftbefehl gesucht worden war. Er soll dortige Banken um gut 82 Millionen Rubel geprellt haben.
Quelle: Bundespolizei Flughafen München
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